Bluthochdruck richtig behandeln: Warum die Therapietreue von großer Bedeutung ist

Eine Frau nimmt eine Tablette ein
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Bluthochdruck gilt als Risikofaktor Nummer eins für Herzinfarkt und Schlaganfall. Deshalb ist es wichtig, dass Betroffene die verordneten Medikamente wirklich einnehmen und den Bluthochdruck richtig behandeln.

Fast jeder dritte Erwachsene in Deutschland leidet unter Bluthochdruck. Dabei sind Männer und Frauen gleichermaßen betroffen. Immer mehr Menschen erkranken bereits in jungen Jahren - eine Ursache dürfte der zunehmende Stress sein. Mediziner bezeichnen Bluthochdruck als „stillen Killer", da er lange Zeit keinerlei spürbare Symptome hervorruft. Unbehandelt drohen gefährliche Folgen: Weil der anhaltend hohe Druck die Gefäße stark belastet, steigt das Risiko für einen Herzinfarkt, Schlaganfall oder Nierenschäden. Um schwerwiegende Erkrankungen zu vermeiden, müssen Betroffene unbedingt ihren Bluthochdruck richtig behandeln.

Dazu ist es natürlich zunächst einmal wichtig, die Erkrankung frühzeitig zu entdecken. Jeder Erwachsene sollte seinen Blutdruck kennen. Regelmäßige Kontrollmessungen sind nicht nur beim Arzt, sondern auch in der Apotheke möglich. Die Früherkennung sowie gegebenenfalls eine Anpassung des Lebensstils und eine gezielte medikamentöse Behandlung beugen den ernsten Folgen des Bluthochdrucks vor.

Auf Warnsignale achten

Bluthochdruck verursacht lange Zeit keine Beschwerden oder nur unspezifische Symptome, die Betroffene nicht in Zusammenhang mit ihrem Blutdruck bringen. Die Erkrankung bleibt daher oft über viele Jahre unbemerkt. Es gibt allerdings einige Warnzeichen, die jeder Mensch zum Anlass nehmen sollte, einmal den Blutdruck zu überprüfen:

  • Innere Unruhe
  • Schlafstörungen
  • Kopfschmerzen
  • Schwindel
  • Übelkeit
  • Ohrensausen
  • Gesichtsrötung
  • Hitzewallungen
  • Nasenbluten

Darüber hinaus haben sich spezielle Risikofaktoren herauskristallisiert, die die Gefahr deutlich erhöhen. Dazu zählen vor allem Übergewicht, Stress, das Rauchen, Diabetes, häufiger Alkoholgenuss und hoher Salzkonsum - etwa durch den häufigen Verzehr von Fertiggerichten. Menschen mit diesen Risikofaktoren ist eine regelmäßige Kontrolle des Blutdrucks unbedingt zu empfehlen.

Ganz wichtig: Bluthochdruck richtig behandeln

Bluthochdruck lässt sich im Prinzip gut behandeln. Ist er nur leicht erhöht, genügt oftmals schon eine Lebensstiländerung mit Anpassung der Ernährung und mehr Bewegung. Zeigen diese Maßnahmen nicht den gewünschten Erfolg, gehört die regelmäßige Einnahme von Medikamenten mit zur Behandlung. Die moderne Bluthochdruck-Therapie beginnt dabei zumeist mit einer Kombination aus zwei Substanzen, die an unterschiedlichen Wirkorten ansetzen. Die Kombination verschiedener Wirkstoffe verstärkt den Effekt der Therapie.

Oft ist es aber mit der Einnahme von zwei Tabletten nicht getan. Wenn zum Beispiel aufgrund weiterer Erkrankungen bereits andere Medikamente verordnet wurden, kann die tägliche Einnahme mehrerer Tabletten für die Betroffenen auf Dauer zu einer Belastung werden. Häufig lässt dann mit der Zeit die Therapietreue nach. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigten: Wenn Menschen mehrere Medikamente benötigen, neigen sie dazu, irgendwann einige der Arzneimittel nur noch unregelmäßig einzunehmen oder schließlich ganz wegzulassen.

Ist nur eine Tablette nötig, wird die Behandlung leichter

Manchmal liegt eine nachlassende Therapietreue einfach nur daran, dass es schwerfällt, an die Einnahme mehrerer Medikamente zu denken. Um die Einhaltung der ärztlichen Behandlungsempfehlungen zu erleichtern, wurden moderne Medikamente zur Bluthochdruck-Therapie entwickelt. In sogenannten „Single Pills" werden mehrere Wirkstoffe in einer Tablette zusammengefasst. Das bedeutet, dass die Anzahl der Pillen, die ein Patient zur Behandlung des Bluthochdrucks einnimmt, deutlich verringert wird.

Für Professor Dr. Burkhard Weisser ein wichtiger Fortschritt: „Die Tablettenlast wird erheblich reduziert. Das ist eine enorme Erleichterung für Patienten und kann die Lebensqualität sehr positiv beeinflussen." Der Facharzt für Innere Medizin und Sportmedizin an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel ist überzeugt, dass die Reduktion auf eine Tablette die Einnahmetreue erhöht. Die meisten Patienten werden so ihren Bluthochdruck richtig behandeln, weil es ihnen aufgrund der geringeren Tablettenzahl leichter fällt, den Verordnungen des Arztes zu folgen.