Sport hilft Kindern mit ADHS

Kinder mit ADHS profitieren besonders von Sport: Regelmäßige Bewegung steigert bei ihnen die Aufmerksamkeit und Gedächtnisleistung.

Junge im Sportdress boxt auf Boxsack.

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Laut Angaben des Robert Koch-Instituts leiden knapp fünf Prozent der Kinder in Deutschland an ADHS, der „Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung“. Oft fallen die Kinder schon im KiTa-Alter auf oder spätestens in der Schule, weil sie unaufmerksam, impulsiv und zappelig sind – sie lassen sich leicht ablenken, sind verträumt, vergessen Dinge, platzen mitten in den Unterricht, sind nicht selten aggressiv. Ihre schulischen Leistungen schwanken dementsprechend stark.

Doch nicht jedes Kind, das mal zappelt oder stört, hat ADHS. Eine sorgfältige Diagnosestellung vom Kinderarzt ist wichtig. Die Symptome können zudem ganz unterschiedlich ausgeprägt sein. Wichtige Faktoren dabei sind beispielsweise, ob die Symptome schon länger als sechs Monate auftreten und mindestens zwei Lebensbereiche betroffen sind – in der Regel sind das Familie und Schule.

Bewegung als Teil der Therapie

Steht die Diagnose ADHS fest, empfehlen Experten einen multimodalen Ansatz. Das heißt, man setzt an verschiedenen Stellen an: Eltern und Schule sollten an einem Strang ziehen, für die Kinder kann eine Therapie sinnvoll sein, vielleicht rät der Arzt auch zu Medikamenten. „Eltern sollten auch die positiven Effekte von Sport und Bewegung nutzen, um ihr Kind zu unterstützen“, sagt Dr. Astrid Maroß, Fachärztin für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie im AOK-Bundesverband.

Im Vordergrund sollte dabei nicht die Frage stehen, mit welchem Sport man am meisten erreicht. Wichtig ist, dass man den Sport findet, der zum Kind passt. Laut einer Studie der Universität Regensburg fördert Sport bei ADHS-Kindern sowohl die Aufmerksamkeit als auch die Gedächtnisleistung. Für diese Steigerung war es unerheblich, ob die Kinder Akrobatik oder Beachvolleyball gemacht haben, geschwommen und geklettert sind. Andere Untersuchungen geben Hinweise darauf, dass ADHS-Kinder stärker profitieren, wenn sie sich in der Natur und nicht drinnen bewegen.

Sport muss Spaß machen

Entscheidend beim Thema Sport und Bewegung ist, dass das Kind Spaß hat, dranbleiben mag und am besten täglich aktiv ist – mindestens aber zwei bis drei Mal pro Woche für wenigstens eine Stunde. Dabei gibt es kein Patentrezept: Eltern sollten genau beachten, was ihr Kind braucht. Da kann es auch sein, dass bei manchen Kindern am Ende die Entscheidung auf Yoga fällt, weil das dem Kind hilft, ausgeglichener zu werden.

Weitere Infos zum Thema ADHS finden Eltern im Versichertenportal der AOK