Augentraining: Diese Übungen stärken die Sehkraft

Augentraining stärkt die Sehkraft

Foto © AOK Mediendienst

Wer lange Zeit auf Bildschirme blickt, verlangt den Augen einiges ab. Ein gezieltes Augentraining kann negativen Auswirkungen entgegenwirken.

Computer, Smartphone, Fernseher: Wir starren heute fast ständig auf irgendeinen Bildschirm. Ausgleich bringt ein regelmäßiges Augentraining: Dabei können sich die Augen entspannen und erholen. Die Netzhaut im Auge ist ein Teil des Gehirns. Sie leitet Informationen wie Helligkeit, Farbe, Form und Entfernung der Dinge an verschiedene Hirnareale weiter. Hier findet der größte Teil des Prozesses statt, den wir "sehen" nennen. Aus den unterschiedlichen Bildern der beiden Augen setzt das Gehirn ein einziges, räumliches Bild zusammen. Das Sehen ist ein hoch komplexer Vorgang.

Besser sehen durch regelmäßiges Augentraining

Heutzutage heftet sich unser Blick im Laufe des Tages auf verschiedenste Bildschirme. Dabei werden die Augen auf unnatürliche Weise beansprucht. Die Sehgewohnheiten beeinflussen schon in der Kindheit, wie sich der Sehsinn individuell entwickelt. In erster Linie wird zwischen folgenden Formen der Fehlsichtigkeit unterschieden:

  • Kurzsichtigkeit nimmt in Deutschland heute am stärksten zu. Kurzsichtige Menschen können alles sehr gut sehen, was nah ist. Was in der Ferne liegt, bleibt dagegen unscharf.
  • Mit den Jahren kommt es zur Alterssichtigkeit - das Scharfsehen im Nahbereich wird immer schwieriger. Die Ursache: Der Linsenmuskel verliert seine Elastizität und erstarrt. Er ist für den Wechsel zwischen Nah- und Fernsicht zuständig. Alterssichtige Menschen benötigen daher eine Lesebrille.
  • Weitsichtige Menschen können wunderbar in die Ferne schauen. Sie haben jedoch Schwierigkeiten, im Nahbereich scharf zu sehen.

Die Sehfähigkeit kann durch ein Augentraining unterstützt werden. Die AOK Hessen hat bewährte Übungen zusammengestellt, die die Augen entspannen und einer Fehlsichtigkeit vorbeugen können.

Übung 1: Nach Lust und Laune gähnen

Bei der ersten Übung geht es darum, regelmäßig hemmungslos und mit weit geöffnetem Kiefer zu gähnen. Das befeuchtet die Augen, und der Körper nimmt mehr Sauerstoff auf. Zusätzlich kann man den Bereich rund um die Augen und den Kiefer eine Minute lang leicht mit den Fingerkuppen abklopfen. Das lockert die Muskulatur und fördert die Durchblutung.

Übung 2: Die Königshaltung entspannt den Nacken

Der Hals ist ein wichtiger Knotenpunkt. Viele Blutgefäße laufen hier entlang, die das Gehirn und auch die Augen mit Blut versorgen. Damit das Blut ungehindert fließen kann, wird mit dieser Übung die Körperhaltung optimiert. Ein gedachter, gespannter Faden verbindet die höchste Stelle am Hinterkopf mit der Zimmerdecke. An diesem Faden soll sich der Körper dann aufrichten. Diese aufrechte Sitzposition sollte eine Weile gehalten werden. Die Schultern lassen dabei locker, und der Nacken entspannt sich.

Übung 3: Optisches Fasten

Wird den Augen öfter mal eine kleine Pause gegönnt, können sie entspannen und regenerieren. Als erstes sollte eine aufrechte und entspannte Haltung eingenommen werden. Dann werden die Hände aneinander gerieben, bis sie warm sind und sich die Haut weich anfühlt. Anschließend die Hände über die geschlossenen Augen legen. Dabei achtmal tief ein- und ausatmen.

Übung 4: Der Blick in die Ferne

Ein Blick in die Ferne und bewusstes Blinzeln über ein paar Minuten hinweg hilft, die Augen zu entspannen. Dabei sollten die Gegenstände in der Ferne fest fokussiert werden.

 

Lesetipp

Luise Walther, Besser sehen in 21 Tagen. Mit neurozentrierten Übungen die Sehfähigkeit optimieren. riva Verlag 2024