Slow Travel: Achtsamkeit in Mecklenburg

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Wer achtsam reist, nimmt sich Zeit. Zeit zu schauen, zu genießen, den Moment bewusst zu erleben. Achtsamkeit in Mecklenburg lohnt sich besonders: Hier können „Slow Traveller“ nicht nur Kraniche und Fledermäuse sehen – sondern auch kulturelle Highlights erleben.

Achtsamkeit liegt im Trend – auch beim Reisen. Achtsamkeit in Mecklenburg bedeutet Slow Travel pur: Hier ist die Natur noch Natur, weitgehend unberührte Landschaften laden ein zum Schauen, Wahrnehmen, Erkunden, Erleben. Speziell der Müritz-Nationalpark im Wasserparadies der Mecklenburgischen Seenplatte ist ein wahres Slow-Travel-Paradies.

Hier herrscht das Gegenteil von Alltagshektik. Hier findet der gestresste Mensch endlich einmal Ruhe, hier nimmt die Natur ungestört ihren Lauf. Wer Zeit und Muße mitbringt, setzt sich einfach an einem schönen Nachmittag im Herbst an einen See – und wartet. Es kann eine Stunde oder länger dauern, aber dann wird der achtsame Reisende reich belohnt: Erst hört man nur ein leises Singen, das bald zum kräftigen Tuten anschwillt, und dann fliegen Hunderte von Kranichen in großen Schwärmen über den Himmel. Hinzu kommt das Röhren der brunftigen Hirsche. Vielleicht pirscht auch das eine oder andere Reh langsam vorbei.

Nationalpark Müritz: Größtes Schutzgebiet in Deutschland

Foto: © TMV-Reich

Im Müritz-Nationalpark bietet der Rederangsee bei Waren die beste Möglichkeit, Kraniche zu sehen. Zum Schutz der Natur ist ihre Beobachtung nur in Gruppen möglich, die von einem Ranger des Nationalparks geführt werden. Die Teilnahme an einer solchen Führung hat den zusätzlichen Vorteil, dass man vom Ranger direkt eine Menge über den Nationalpark und dessen Tier- und Pflanzenwelt erfährt. Interessierte Besucher wenden sich am besten an den Nationalpark-Service.

Wer die Natur nicht nur live erleben, sondern auch verstehen will, sollte das Müritzeum in Waren besuchen. Das „Haus der 1.000 Seen“ beherbergt Deutschlands größte Aquarienlandschaft für heimische Süßwasserfische sowie eine umfangreiche Erlebnisausstellung zur Wald- und Vogelwelt der Mecklenburgischen Seenplatte.

Anleitung zur Achtsamkeit in Mecklenburg

Wer Achtsamkeit in Mecklenburg nicht auf eigene Faust erleben möchte, sondern sich lieber ortskundigen und kenntnisreichen Experten anvertraut, kann eine geführte Achtsamkeitsreise zum Beispiel bei Wikinger Reisen buchen. Vom malerischen Luftkurort Waren aus starten die Teilnehmer in kleinen Gruppen zu Achtsamkeitswanderungen, auf denen Vogelwelt und Vegetation ausgiebig erkundet werden – unter anderem rund um den Tiefwarensee, auf einem Eiszeitlehrpfad, im Kesselmoor und im Müritz-Nationalpark.

Natürlich kann man die Mecklenburgische Seenplatte auch in Eigenregie erleben. Individualreisende finden wertvolle Tipps, die nötigen Informationen und Adressen geeigneter Unterkünfte beim Tourismusverband Mecklenburgische Seenplatte. Der Verband bietet auch spezielle Angebote für Wanderer.

Ein Freund der Fledermäuse

Für Naturfreunde hält die Mecklenburgische Seenplatte noch ein ganz besonderes Erlebnis bereit: Hier können sie Fledermäuse nicht nur beobachten, sondern hautnah erleben – und vielleicht sogar streicheln. Dazu muss man sich nur Ralf Koch anvertrauen: Der 56-jährige Leiter des Naturparks Nossentiner/Schwinzer Heide ist ein wahrer Freund der Fledermäuse. Ralf Koch bewundert diese kleinen, besonderen Säugetiere – und setzt sich mit ganzer Kraft für ihren Schutz ein.

Weil der Mensch nur schützt, was er kennt, hat Ralf Koch mit seinen Mitarbeitern im Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide einen Fledermaus-Lehrpfad angelegt. Der anderthalb Kilometer lange Naturerlebnispfad führt durch eine ehemalige Munitionsbunkeranlage, die heute von Fledermäusen bewohnt wird. Aufgrund der Sensibilität der Fledermäuse kann der Lehrpfad ausschließlich im Rahmen von Gruppenführungen begangen werden.

Kultur in Kummerow

Foto: © Andreas Geschuhn

Mecklenburg bietet mehr als nur Natur. Dabei sind Kunst und Kultur hier oft an besonderen Orten zu finden: Virtuose Musiker spielen in Parks und Backsteinkirchen, Museen zeigen ihre Schätze auf Schiffen oder in Hafenspeichern, Künstler verwandeln Scheunen in Ateliers – und in Schlössern entstehen Galerien. So beherbergt zum Beispiel die barocke Schlossanlage in Kummerow eine der führenden fotografischen Privatsammlungen Deutschlands. Die auf zeitgenössische Werke fokussierte Sammlung zeigt die Arbeiten international anerkannter Fotografen.

Das Herzstück der Bestände von Schloss Kummerow bilden Fotografien aus der DDR. Aufnahmen von Ute und Werner Mahler, Sybille Bergemann und anderen namhaften Vertretern der Ostfotografie sind in der ständigen Ausstellung zu sehen. Außerdem finden spannende kulturelle Veranstaltungen und Konzerte in der besonderen Atmosphäre von Schloss Kummerow statt.

Weitere Informationen zum Reiseland „MV“ finden sich auf den Seiten des Tourismusverbands Mecklenburg-Vorpommern.