Arzneipflaster richtig anwenden

Wir haben Tipps zur richtigen Anwendung.

Einer Frau wird ein medizinisches Pflaster auf den Rücken geklebt.

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Unsere Haut schützt den Organismus vor Fremdstoffen und Krankheitserregern – doch undurchlässig ist sie nicht. So können bestimmte Arzneistoffe über die Haut in den Blutkreislauf gelangen und dort ihre Wirkung entfalten. Arzneipflaster machen sich diese Tatsache zunutze: Aus einem speziellen Depot im Pflaster werden seine Wirkstoffe über die Haut in den Körper abgegeben.

Bequem und magenschonend

Wirkstoffpflaster zum Aufkleben gibt es gegen zahlreiche Krankheiten und Beschwerden, unter anderem gegen Reiseübelkeit, Wechseljahrsbeschwerden oder starke Schmerzen. Die meisten Arzneipflaster müssen vom Arzt verschrieben werden, manche sind jedoch auch rezeptfrei erhältlich – wie zum Beispiel Nikotinpflaster.

Ihr Vorteil gegenüber Medikamenten zum Einnehmen: Der Arzneistoff wird sehr gleichmäßig aufgenommen und der Magen-Darm-Trakt nicht belastet. Außerdem ist die Anwendung bequem. Ein Pflaster wirkt mitunter sogar tagelang kontinuierlich, ohne dass es gewechselt werden muss. Somit entfällt die tägliche Einnahme von Tabletten oder Tropfen.

Packungsbeilage beachten

Damit die High-Tech-Medikamente zum Aufkleben ihre Wirkung optimal und in richtiger Dosierung entfalten können, sollten Patienten jedoch ein paar Dinge beachten. Grundsätzlich sind Arzneipflaster auf die saubere, trockene und fettfreie, weder verhornte noch behaarte Haut zu kleben. Die Pflaster müssen wie in der Packungsbeilage beschrieben gewechselt werden. Wichtig: Vor dem Aufkleben eines neuen Pflasters das alte restlos entfernen.

Wasserfest – aber hitzeempfindlich

Duschen oder auch ein Schwimmbadbesuch sind mit den recht robusten Pflastern meist möglich. Nicht gut vertragen sich Wirkstoffpflaster hingegen mit Hitze. Der Grund: Hohe Temperaturen kurbeln die Hautdurchblutung an. Dadurch kann zu viel Wirkstoff in den Blutkreislauf gelangen und es zu einer Überdosierung kommen. Und die kann gefährlich werden, sich bei Schmerzpflastern beispielsweise durch Schwäche- oder Schwindelgefühle äußern. Patienten sollten die Zeichen einer möglichen Überdosierung kennen, das Pflaster bei Verdacht sofort entfernen und unbedingt mit ihrem Arzt sprechen.

Arzneipflaster sicher entsorgen

Um vorzubeugen, sollte die Hautstelle mit dem Arzneipflaster vor intensiver Sonneneinwirkung geschützt werden. Jede Erwärmung der betroffenen Hautpartie – etwa durch Saunabesuche, heißes Baden, Heizdecken oder Wärmflaschen – ist zu vermeiden.

Wichtig ist schließlich auch die sichere Entsorgung, denn auch benutzte Arzneipflaster enthalten noch eine Restmenge an Wirkstoff. Hier gilt: Pflaster an den Klebeflächen zusammendrücken, so dass sie nicht mehr verwendet werden können – und danach in den Hausmüll werfen. Weder Kinder noch Haustiere dürfen mit dem Wirkstoffreservoir in Berührung kommen.