Wie ein träger Darm wieder munter wird

Träger Darm - was tun

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Ein träger Darm kommt in der kälteren Jahreszeit häufig vor. Dann hilft es, die Verdauung aktiv in Schwung zu bringen.

Viele Menschen plagt ab dem Herbst öfter ein träger Darm. Das ist normal, denn auch unsere Verdauung kennt einen Wintermodus. Kommt es dadurch verstärkt zur Verstopfung, werden Laune und Lebensfreude allerdings ziemlich gedämpft.

In der kalten Jahreszeit arbeiten Magen und Darm grundsätzlich langsamer. Um hier aktiv gegenzusteuern, empfiehlt es sich, auch in Herbst und Winter regelmäßig körperlich aktiv zu sein. So sind Spaziergänge durch Wald und Wiesen eigentlich immer möglich - die sanfte Bewegung beim Gehen tut der Seele gut und regt gleichzeitig die Verdauung an.

Melatonin macht müde - auch den Darm

Aufgrund der dann trägeren Verdauung klagt so manch einer in der kalten Jahreszeit über Verstopfung oder harten Stuhl. Die damit verbundenen unangenehmen Toilettengänge sind nicht zuletzt auch eine Folge der meist deftigen Kost im Winter. Der verbreitete Bewegungsmangel legt dann den Darm endgültig lahm.

Erst im Frühling ändert sich das endlich. Wir werden wieder wacher und aktiver, gehen mehr nach draußen, essen etwas leichter und gesünder. Verantwortlich für den Energieschub ab März ist vor allem die Sonne. Denn ihr Licht bewirkt, dass unser Körper weniger von dem Schlafhormon Melatonin ausschüttet – wir fühlen uns automatisch beschwingter. Melatonin ist ein wichtiger Biorhythmusgeber. Das Hormon steuert den Takt unserer inneren Uhr. 

Träger Darm, harter Stuhl

Melatonin wird nicht nur in der Zirbeldrüse des Gehirns und der Netzhaut des Auges produziert, sondern auch im Darm. Das Hormon beeinflusst damit neben unserem Schlaf-Wach-Rhythmus auch die Verweildauer des Stuhls im Darm. Ein träger Darm kann daher die Folge eines erhöhten Melatoninspiegels sein. So hat man zum Beispiel herausgefunden, dass die Aktivität des Darms nach dem Essen in der dunklen Jahreszeit geringer ist als im Sommer. Experten untersuchen derzeit noch genauer, was das für unsere Verdauung bedeutet. Fest steht aber: Ist der Darm weniger aktiv, verweilt die Nahrung länger im Körper. Je länger die Darmpassage dauert, desto mehr Wasser wird dem Stuhl entzogen – er wird fester und der Stuhlgang schwieriger.

Um einem trägen Darm unter die Arme zu greifen, können unter anderem sogenannte Stuhlweichmacher helfen. Eine verträgliche Hilfe zur symptomatischen Behandlung von hartem Stuhlgang sind zum Beispiel Präparate mit dem Inhaltsstoff Macrogol. Macrogol bindet viel Wasser, wird ansonsten aber unverändert ausgeschieden. Weitere zuverlässige Abführmittel enthalten etwa die Wirkstoffe Bisacodyl oder Natriumpicosulfat. Wer lieber pflanzliche Medikamente nehmen möchte, kann beispielsweise ein Präparat mit Flohsamen wählen.

 

Aktualisiert am 29. August 2022