Bewegte Kindheit, gesunde Knochen

Mangelnde Bewegung in Kindheit und Jugend erhöht das Osteoporose-Risiko im Alter. Denn die Knochenmasse wird in jungen Jahren aufgebaut. Sport spielt dabei eine entscheidende Rolle.

Kindergruppe rennt mit viel Spaß durch ein Ziel

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Aber auch bei Menschen im fortgeschrittenen Alter profitieren die Knochen, wenn sie körperlich aktiv bleiben. Das zeigt eine aktuelle Studie, die im Oktober letzten Jahres beim Deutschen Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU) vorgestellt wurde.

In Deutschland leben rund sieben Millionen Menschen mit Osteoporose. „Das Leiden zählt weltweit zu den zehn wichtigsten Volkskrankheiten – und das hängt nicht nur mit der demographischen Entwicklung zusammen“, so Prof. Karsten Dreinhöfer, Vizepräsident des Berufsverbandes für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU). Kinder bewegen sich heute immer weniger, so der Chefarzt des Medical Park Berlin: „Das ist eine der Hauptursachen, warum sie nicht genügend Knochensubstanz aufbauen.“

Die Basis für feste Knochen in der Kindheit legen

Die maximale Knochenmasse wird in der Regel zwischen dem 25. und 30. Lebensjahr erreicht. Danach geht es abwärts; ab dem 40. Lebensjahr beträgt der normale Knochenabbau etwa ein Prozent pro Jahr. „Jeder Mensch verliert im Laufe seines Lebens deutlich an Knochenmasse und -festigkeit, aber je höher der Ausgangswert ist, desto besser“, erklärt Prof. Dreinhöfer.

Schon in der Wachstumsphase könne man daher das Risiko verringern, später an Osteoporose zu erkranken. Neben regelmäßiger Bewegung ist eine gesunde Ernährung wichtig. Junge wie ältere Menschen sollten ausreichend Kalzium und Vitamin D zur Unterstützung des Knochenaufbaus zu sich nehmen; Vitamin D kann der Körper mit Hilfe von Sonnenlicht auch selbst bilden.

Regelmäßig Sport treiben

Betagte Menschen sollten Untergewicht unbedingt vermeiden und in ihrem Umfeld möglichst alle Maßnahmen ergreifen, um das Sturzrisiko zu senken. Aufgrund der verringerten Knochendichte ist Osteoporose häufig die Ursache für Knochenbrüche: jährlich erleiden 70.000 Betroffene in Deutschland einen Wirbelkörpereinbruch, bei etwa 130.000 Menschen bricht der Oberschenkelhals.

Sportarten mit hohem Sturzrisiko sind für ältere Menschen und Osteoporose-Patienten nicht empfehlenswert. Besser geeignet sind Muskel- und Ausdauertraining wie Walking, Wandern, Radfahren, Tanzen, Aerobic, Laufen oder Schwimmen sowie insbesondere Krafttraining. Um die Knochendichte an Wirbelsäule und Oberschenkel positiv zu beeinflussen, muss das Training regelmäßig mindestens zweimal pro Woche erfolgen.