Rauchen schadet auch der Leber

Zigarettenrauch ist Gift für die Lunge – das ist inzwischen hinlänglich bekannt. Doch auch der Leber setzt der blaue Dunst massiv zu.

Großaufnahme einer geöffneten Zigarettenschachtel

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Ein Drittel aller erwachsenen Deutschen raucht, etwa ein Viertel von ihnen mehr als 20 Zigaretten pro Tag. Der blaue Dunst verursacht hierzulande pro Jahr mehr als 70.000 Krebserkrankungen – darunter auch Leberkrebs. In Europa, so Experten des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ), stellt Rauchen den bedeutsamsten Risikofaktor für diese Erkrankung dar.

Hepatitis und Rauchen fördern Leberkrebs

Nach Angaben des DKFZ enthält Tabakrauch mindestens 250 giftige und krebsauslösende Substanzen. Studien zeigen: Etwa jeder zweite Leberkrebspatient hat in seinem Leben geraucht. Bezogen auf die Gesamtzahl der Betroffenen in Europa gibt es sogar mehr Raucher unter den Leberkrebspatienten als solche mit einer chronischen Hepatitis-Infektion. Diese gilt unter Medizinern immer noch als der Faktor, der für jeden Einzelnen das Leberkrebsrisiko am deutlichsten steigert. Da Lebererkrankungen erst spät Symptome verursachen, empfehlen sich für Raucher regelmäßige Kontrolluntersuchungen mit Labortests. Bestimmte Enzyme im Blut (Transaminasen) und der Wert des Gallenfarbstoffs im Urin geben Aufschluss darüber, ob die Leber gesund ist.

Passivrauchen begünstigt Fettleber

Auch wer selbst nicht zum Glimmstängel greift, jedoch dauerharft Zigarettenqualm ausgesetzt ist, riskiert eine kranke Leber. Mediziner der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) weisen darauf hin, dass Passivrauchen eine Fettleber begünstigen kann: Ergebnisse von Studien legen nahe, dass die Inhaltsstoffe im Tabakrauch die Leber zu vermehrter Fettsäurebildung anregen. US-amerikanische Forscher hatten Mäuse ein Jahr lang Zigarettenqualm einatmen lassen und festgestellt, dass sich bei den Tieren Fett in der Leber ansammelt