Was tun bei einer Tierhaarallergie?

Manche Menschen leiden unter Tierhaarallergie.
Foto: © wavebreakmediamicro/123RF.com/md

Wenn Menschen mit einem Haustier anhaltend unter Schnupfen und verstopfter Nase leiden, steckt oft eine Tierhaarallergie dahinter. Sie sollte unbedingt behandelt werden, um die mögliche Verschlimmerung zum allergischen Asthma zu vermeiden.

Eine chronisch verstopfte Nase ist das häufigste Symptom der Tierhaarallergie. Charakteristische Anzeichen können aber auch Niesanfälle oder Fließschnupfen sein. Die allergischen Beschwerden sind meist im häuslichen Umfeld am stärksten ausgeprägt. Neben Hausstaubmilben sind Tierhaare die führenden Auslöser für Innenraumallergien. Schätzungen zufolge sind etwa zehn Prozent der deutschen Bevölkerung gegen Tierhaare sensibilisiert. Der Begriff „Tierhaarallergie“ hat sich zwar etabliert, ist aber eigentlich nicht ganz korrekt. Denn die betroffenen Menschen reagieren nicht auf die Haare ihrer Lieblinge allergisch, sondern auf bestimmte Eiweiße, die im Speichel, Urin und in Hautschuppen der Tiere vorkommen.

Bei der Tierhaarallergie handelt es sich um eine Inhalationsallergie, die ärztlich mittels Anamnese, Blut- und Pricktests diagnostiziert wird. Die Allergene binden sich an Staubpartikel und können stundenlang in der Luft schweben, ehe sie zu Boden sinken oder in Kleidern und Haaren landen. Sie können daher unter Umständen auch in Räumen eingeatmet werden, in denen gar kein Tier anwesend war.

Schuld ist meist die Katze

Hauptverursacher für eine Tierhaarallergie sind Katzen. Das liegt daran, dass die Katzenallergene nicht nur in den Speichel-, Talg- und Analdrüsen der Tiere vorkommen, sondern auch in deren Haut und Tränenflüssigkeit. Darüber hinaus können die tierischen Eiweißstoffe außerordentlich lange in der Luft schweben - aufgrund ihrer hohen Schwebfähigkeit verbleiben Katzenallergene manchmal selbst nach Auszug der Katze aus der Wohnung noch wochenlang in der Raumluft.

Übrigens: Auch Hunde können einen allergischen Schnupfen verursachen. Dass es gänzlich allergenfreie Hunderassen geben soll, scheint ein Mythos zu sein. Neuere Untersuchungen konnten weder rassen- noch geschlechtsspezifische Unterschiede feststellen, die auf einen allergenfreien Hund schließen lassen.

Umweltfaktoren begünstigen die Tierhaarallergie

Verantwortlich für die Entstehung einer Allergie sind sowohl eine genetische Veranlagung als auch Umweltfaktoren. Eine aktuelle wissenschaftliche Übersichtsarbeit deutet außerdem darauf hin, dass Allergien mit einem Nährstoffmangel einhergehen können. Die Studienautorin kommt zu dem Schluss: Ist der Körper nicht ausreichend mit immunrelevanten Mikronährstoffen versorgt, kann er sensibler auf Pollen oder andere Allergene reagieren.

Eine wichtige Säule der Therapie bei klinisch manifester Tierhaarallergie ist die Trennung vom Haustier. Sie fällt jedoch naturgemäß äußerst schwer. Wenn Katzenhalter*innen sich trotz Beschwerden, Asthma und Schlafmangel – wie es nicht selten der Fall ist – nicht von ihrem geliebten Tier trennen möchten, können folgende Maßnahmen zur Linderung der Beschwerden beitragen:

  • Es empfiehlt sich, einige Räume konsequent tierfrei zu halten - vor allem das Schlafzimmer.
  • Mit Tierhaaren behaftete Kleidung am besten außerhalb des Schlafzimmers ausziehen und dort belassen.
  • Luftreinigungsgeräte können helfen, die Allergenbelastung im ganzen Haus oder der Wohnung zu senken.
  • Der gesamte Lebensraum sollte sehr regelmäßig gründlich gereinigt werden.
  • Es kann hilfreich sein, das Tier täglich mit einem feuchten Tuch abzuwischen, um die Allergenabgabe in die Luft etwas zu senken.