Schlafapnoe ernst nehmen
Wenn im Schlaf der Atem aussetzt: Schlafapnoe ist eine Volkskrankheit, die leider häufig unentdeckt bleibt. In Deutschland leiden geschätzt mehr als 26 Millionen Menschen an der schlafbezogenen Erkrankung. Etwa vier Prozent der deutschen Bevölkerung sind offiziell an einer Schlafapnoe erkrankt. Der Großteil davon ist männlich, und viele der Patienten bringen ein paar Kilogramm zu viel auf die Waage.
Was sind häufige Ursachen einer Schlafapnoe?
Zu den häufigen Ursachen einer Schlafapnoe gehören beispielsweise körperliche Eigenschaften wie Übergewicht, aber auch höheres Alter, übermäßiger Alkoholkonsum sowie die Einnahme von Schlaf- oder Beruhigungsmitteln. All diese Faktoren begünstigen eine solche schlafbezogene Krankheit.
Was sind die Symptome einer Schlafapnoe?
Häufig fällt eine Schlafapnoe durch nächtliches Schnarchen auf. Dieses Symptom kommt bei vielen Betroffenen vor, aber nicht zwangsläufig. Kennzeichnend sind auch Atemaussetzer im Schlaf und daraus resultierende enorme Tagesmüdigkeit, Kopfschmerzen nach dem Aufwachen und Konzentrationsstörungen. Die Tagesmüdigkeit kommt deshalb zustande, weil nach jedem Atemaussetzer ein Aufwachen erfolgt (oft unbemerkt), das den Schlaf unterbricht. Zu erholsamen Schlafphasen kommt es daher selten bis gar nicht.
Wer häufig unter unerklärbarer Müdigkeit und/oder den oben genannten Symptomen leidet, sollte dies unbedingt von einem Arzt abchecken lassen. Denn dahinter könnte eine Schlafstörung stecken, welche unbehandelt erhebliche körperliche und psychische Probleme nach sich ziehen kann.
Welche Arten von Schlafapnoe gibt es?
Mediziner unterscheiden verschiedene Formen der Schlafapnoe. Zu den bekanntesten Arten gehören die obstruktive und die zentrale Schlafapnoe. Bei der zentralen Schlafapnoe ist der Atemantrieb im Gehirn gestört. Das heißt, hier kommt es aufgrund von mangelnden Signalen vom Gehirn an die Atemmuskulatur zu Atemaussetzern. Bei der obstruktiven Schlafapnoe liegt die Ursache der Atemaussetzer und der Verengungen in einer Erschlaffung der Muskulatur im Rachen und Schlund. 90 Prozent der Schlafapnoe-Patienten leiden unter dieser Form der Schlafstörung. Dabei kommt es immer zu einer Reduktion des Atemflusses von mindestens 80 Prozent. Diese Verengungen und Verschlüsse sorgen bei vielen Betroffenen auch für das typische Schnarchgeräusch.
Folgen und Risiken von Schlafapnoe
Die Folgen und Risiken einer unbemerkten und deshalb unbehandelten Schlafapnoe können auf Dauer leider fatal sein. Zu den Folgeerscheinungen gehören körperliche Probleme wie Bluthochdruck und Herz-Kreislauferkrankungen. Zudem besteht durch die starke Belastung des Kreislaufs ein höheres Risiko, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden, und auch Herzrhythmusstörungen zählen zu den Folgen einer Schlafapnoe. Die Konzentrationsstörungen und die Antriebslosigkeit infolge der Müdigkeit begünstigen zudem das Aufkommen von Depressionen und anderen psychischen Erkrankungen.
Gibt es Therapiemöglichkeiten?
Die gute Nachricht: Eine Schlafapnoe ist zwar in den meisten Fällen nicht heilbar, kann in der Regel aber gut therapiert werden. Besonders die Versorgung von Patienten mit schlafbezogenen Atmungsstörungen und COPD ist wichtig, um die Lebensqualität der Betroffenen zu steigern. Nachdem die Erkrankung in einem Schlaflabor offiziell diagnostiziert wurde, kommt bei vielen Patienten und Patientinnen eine spezielle Schlafmaske zum Einsatz. Diese wird in der Nacht getragen und sorgt dafür, dass es nicht mehr zu Atemwegsverengungen und Atemaussetzern kommt. Haben sich Betroffene erst einmal an die Maske gewöhnt, ist wieder ein vollkommen erholsamer Schlaf möglich, und die Lebensqualität nimmt wieder spürbar zu. Auch das Risiko, eine der möglichen Folgen zu erleiden, reduziert sich durch die Therapie deutlich. Alternativ zu den Schlafmasken kommen bei manchen Menschen auch Schnarchschienen zum Einsatz, die ebenfalls für ein Offenhalten der Atemwege sorgen können.
Symptome ärztlich abklären lassen
Eine Schlafapnoe kann - sofern sie nicht therapiert wird - zu schwerwiegenden Erkrankungen führen. Ganz abgesehen von der erhöhten Unfallgefahr durch die enorme Müdigkeit. Treten also die oben genannten Symptome bei jemandem auf oder wird ein ständiges nächtliches Schnarchen bemerkt, sollte dies zur Sicherheit unbedingt ärztlich abgeklärt werden. Denn so schwerwiegend die Folgen sein können, so einfach kann die Erkrankung in der Regel behandelt werden. In den meisten Fällen erfolgt eine Therapie mit einer speziellen Schlafmaske, die nachts eine durchgehende Atmung ermöglicht.