Heimwerker-Boom: So basteln Sie sicher

Heimwerker-Boom während Corona-Pandemie
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Bohren, schrauben, hämmern: Die Pandemie brachte nicht nur Homeoffice und Homeschooling, sondern auch einen Heimwerker-Boom. Hobby-Bastler können sich jedoch leicht einmal verletzen. Sie sollten daher auf Sicherheit achten und auf die schnelle Versorgung kleiner Wunden vorbereitet sein.

Viele Menschen verbringen jetzt viel Zeit zuhause. Die Corona-Pandemie hat den allgemeinen Trend zum Do-It-Yourself noch einmal beflügelt und einen regelrechten Heimwerker-Boom ausgelöst. Während viele Geschäfte darben, freuen sich die Baumärkte über stetig steigende Umsätze.

Das Hantieren mit Hammer, Hobel oder Heißklebepistole macht Spaß und bringt tolle Erfolgserlebnisse, wenn das Regal oder Hochbett fertig ist. Beim Bohren, Hämmern oder Sägen kann jedoch schnell einmal etwas schiefgehen: Laut Deutschem Kuratorium für Sicherheit in Heim und Freizeit ereignen sich rund 300.000 Unfälle pro Jahr beim Heimwerken. Typische Verletzungen sind Schürf- und Schnittwunden sowie Quetschungen. Häufig dringen beim Basteln auch Fremdkörper wie etwa Splitter in die Haut ein. Gar nicht so selten sind außerdem leichtere Verbrennungen.

Sicherheit steht an erster Stelle

Die erste Maßnahme für Heimwerker ist es daher, Unfällen so weit wie möglich vorzubeugen. Dazu gehört eine bedarfsgerechte Ausrüstung etwa mit Schutzbrille, festen Schuhen, gut sitzenden Arbeitshandschuhen sowie gegebenenfalls Gehörschutz und Atemschutzmaske. Die Kleidung sollte eng anliegen, Halstücher oder langes Haar dürfen nicht lose herumflattern. Wichtig ist auch ein jederzeit fester Stand, sicher stehende Leitern und Hocker schützen vor Unfällen.

Es empfiehlt sich darüber hinaus, sorgfältig gewartetes Qualitätswerkzeug zu nutzen und Bedienungsanleitungen genau zu befolgen. Prinzipiell sind eine hohe Aufmerksamkeit und volle Konzentration beim Heimwerken unerlässlich.

Wunden immer desinfizieren

Passiert trotz aller Vorsicht ein Unglück, ist eine gut sortierte Hausapotheke wichtig. Auch oberflächliche Verletzungen sollten zügig versorgt werden. Denn selbst die kleinste Verletzung kann eine Eintrittspforte für Krankheitserreger sein. Dringen Bakterien ein, kann sich die Wunde entzünden, eitern und schlechter heilen. Komplikationen drohen besonders dann, wenn sich die Wunde oberflächlich schließt, darunter aber noch Keime verbleiben, die sich weiter vermehren.

Um das zu vermeiden, gehört ein wirksames Antiseptikum zur Wunddesinfektion in jede Hausapotheke. Wer beim Heimwerker-Boom mitmacht und gesund bleiben will, sollte eine antiseptische Salbe oder Lösung parat haben, zum Beispiel mit dem Wirkstoff Povidon-Iod. Povidon-Iod bietet ein sehr breites Wirkspektrum gegen Bakterien, Viren und Pilze, der Wirkstoff bekämpft 99,9 Prozent aller relevanten Keime.

Was tun im Verletzungsfall?

Zur Erstversorgung von oberflächlichen Wunden gehen Sie in drei Schritten vor:

  • 1. Reinigen - am besten mit steriler Kochsalzlösung, zur Not tut es aber auch klares Wasser. Etwaige Fremdkörper aus der Wunde entfernen.
  • 2. Desinfizieren - um eine Entzündung zu vermeiden, die Wunde mit einem geeigneten Mittel aus der Apotheke desinfizieren. Dann ist sie sauber und kann sicher heilen.
  • 3. Schützen - die betroffene Stelle mit einem Verband oder Pflaster abdecken.

Bei schwereren Verletzungen oder Verbrennungen, tiefen Wunden mit starken Blutungen und anhaltenden Schmerzen sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen und auch Ihren Tetanus-Impfstatus prüfen lassen.