Grüner Star: Medikamente oder OP?

Behandlung von grünem Star

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Bei acht von zehn Patienten wird der grüne Star mit Medikamenten behandelt. Doch in vielen Fällen ist ein operativer Eingriff erforderlich, um Sehschäden abzuwenden.

Der grüne Star, auch als Glaukom bezeichnet, ist eine Augenerkrankung, die den Sehnerv zerstören und unbehandelt zur Erblindung führen kann. 80 Prozent der Glaukom-Patienten werden hierzulande mit Medikamenten behandelt, die den Augeninnendruck senken. Doch damit ist es leider nicht bei allen Betroffenen dauerhaft getan.

Wenn Medikamente nicht mehr reichen

Bringt die medikamentöse Therapie nicht den gewünschten Erfolg, muss ein operativer Eingriff in Erwägung gezogen werden. Das ist beispielsweise der Fall, wenn ein so genannter Gesichtsfeldschaden beobachtet wird. Davon bemerkt der Patient selbst meist kaum etwas, weil das Gehirn in der Lage ist, die fehlenden Bildteile trickreich zu ersetzen. Hat man beim Lesen jedoch Schwierigkeiten, die nächste Buchzeile zu finden, ist das ein Hinweis auf einen Gesichtsfeldschaden. Eine Gesichtsfelduntersuchung gibt zuverlässig Aufschluss.

Auch Veränderungen am Sehnerv, die der Augenarzt mit dem Augenspiegel sieht, sind Warnzeichen. Zu den Faktoren, die ein Fortschreiten der Erkrankung begünstigen, zählen außerdem Schwankungen des Augeninnendrucks im Tagesverlauf. Um ihnen auf die Spur zu kommen, erstellt der Augenarzt eine Tagesdruckkurve.

Schonend operieren

Gut zu wissen: Reichen zwei Medikamente nicht mehr aus, um den Augeninnendruck zu senken, ist dies ebenfalls ein Hinweis auf Operationsbedürftigkeit. Studien haben gezeigt: Sobald Patienten mehr als zwei drucksenkende Augentropfen-Präparate anwenden, verschlechtern sich die Erfolgsaussichten einer Operation. Der Standard-Eingriff beim Glaukom war lange Zeit die sogenannte Trabekulektomie, bei der der Augenchirurg eine kleine Lücke in den Übergang von Hornhaut und Lederhaut des Auges schneidet. Über diese Öffnung kann das Augenwasser abfließen, was zu einer Senkung des Augeninnendrucks führt. In den vergangenen Jahren wurden jedoch neue, schonendere Operationsverfahren entwickelt. So etwa die Kanaloplastik, bei der der Augenarzt den natürlichen Abflusskanal mit einem haardünnen Katheter aufdehnt, um Entlastung zu schaffen. Bei einem kammerwinkelchirurgischen Eingriff wiederum entfernt der Mediziner das Gewebe in der Umgebung des Abflusskanals mit einem Spezialwerkzeug, um den Druck zu mindern.