Blasenentzündungen lassen sich vermeiden
Unter Blasenentzündungen leiden vor allem Frauen, viele sogar mehrmals jährlich. Mit geeigneten Mitteln und Maßnahmen können sie häufig wiederkehrenden Blasenentzündungen vorbeugen.
Blasenentzündungen verursachen unangenehme Schmerzen beim Wasserlassen und im Unterleib. Ursache ist in den meisten Fällen eine bakterielle Infektion. Kehrt sie häufig wieder, sprechen Mediziner von „rezidivierenden“ Entzündungen. Als Vorbeugung vor häufig wiederkehrenden Blaseninfektionen empfehlen Experten als natürlichen Bakterien-Blocker ein spezielles Zuckermolekül: D-Mannose kann das Anhaften der auslösenden Erreger an der Blasenwand verhindern. Ergänzend helfen Laktobazillen: Diese von Natur aus in Milch vorkommenden „guten“ Bakterien sorgen für eine gesunde Flora der Schleimhäute in der Blase. So schaffen es Krankheitserreger meist nicht, sich zu vermehren und schmerzhafte Blaseninfektionen auszulösen.
Oftmals wiederkehrende Harnwegsinfekte plagen vor allem Frauen. Die Erklärung liegt in der Anatomie: Frauen haben eine wesentlich kürzere Harnröhre als Männer. Daher können die Erreger von Blasenentzündungen – meistens Darmbakterien der Art Escherichia coli (E. coli) – leichter und schneller in die Blase gelangen als bei Männern. Die Folgen sind häufiger Harndrang, Schmerzen beim Wasserlassen und ein sehr unangenehmes Ziehen im Unterleib.
Mit Zucker gegen Keime
E. coli-Bakterien besitzen winzig kleine „Fühler“, sogenannte Fimbrien, mit denen sie sich an speziellen Andockstellen der Harnblasenwand anheften. Forscher haben eine Möglichkeit gefunden, die Fimbrien der E. coli-Keime zu blockieren. Gibt man den natürlichen Zucker D-Mannose von außen zu, werden Blase und Harnröhre damit sozusagen geflutet. D-Mannose besetzt dann die Fimbrien der Erreger – so blockiert, können sie nicht an die Schleimhäute andocken und werden mit dem Urin auf natürlichem Weg ausgespült. Um dieses Ausspülen zu erleichtern, ist es insbesondere im Infektionsfall wichtig, viel zu trinken.
Bestimmte Faktoren begünstigen wiederkehrende Blasenentzündungen. Dazu zählen unter anderem ein schwächelndes Immunsystem, Veränderungen im Hormonhaushalt und Stoffwechselstörungen wie zum Beispiel Diabetes. Aktuelle wissenschaftliche Untersuchungen weisen darauf hin, dass vor allem eine gestörte Urogenital-Flora Blaseninfektionen Vorschub leistet.
Intimhygiene nicht übertreiben
Krankmachende Keime wie E. coli brauchen ein bestimmtes Wohlfühlmilieu, um sich gut vermehren zu können. Normalerweise ist der pH-Wert im Urogenital-Bereich leicht sauer – und damit ein schlechtes Vermehrungsumfeld für die E. coli-Bakterien. Manchmal jedoch – durch Stress, Fehlernährung, häufigen Antibiotika-Gebrauch oder übertriebene Intimhygiene – verschiebt sich der pH-Wert im Intimbereich ins Basische, das ergibt dann perfekte Bedingungen für die Erreger.
Diesen wichtigen Aspekt sollte eine moderne Therapie wiederkehrender Blasenentzündungen berücksichtigen. So kann die vorbeugende Einnahme von D-Mannose das Risiko für wiederkehrende Blaseninfektionen senken. Zusätzlich zeigte eine kanadische Studie, dass die Gabe von Laktobazillen in Zusammenhang stand mit einer verminderten Rate an rezidivierenden Harnwegsinfekten.