Schönheitsoperation: Sanfte Korrekturen liegen im Trend

Bei Frauen ist und bleibt die Brustvergrößerung die beliebteste Schönheitsoperation. Männer wünschen am häufigsten eine Augenlidkorrektur.

Mann bekommt eine Botoxspritze.

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Der Trend geht zur sanften Schönheitsoperation: Immer mehr Patienten, die ihr Aussehen verbessern möchten, wünschen sich einen schonenden, nicht-invasiven Eingriff. Das zeigt die aktuelle Statistik der Deutschen Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie (DGÄPC).

So gehörten 40 Prozent aller ästhetischen Behandlungen, die DGÄPC-Ärzte vornahmen, zu den sogenannten sanften Korrekturen. In der letzten Patientenbefragung vor zwei Jahren betrug der Anteil nichtinvasiver Maßnahmen nur 25 Prozent.

Falten stören am meisten

2016 war die Faltenunterspritzung mit einem Anteil von knapp über 20 Prozent die häufigste sanfte Schönheitsoperation. Auf Platz zwei folgte die Injektion von Botulinumtoxin (Botox) – es wird vorwiegend zur Behandlung von Mimikfalten eingesetzt.

Dr. Hans-Detlef Axmann von der DGÄPC hat eine Erklärung für den Anstieg der nichtinvasiven Behandlungsformen: „Es tut nicht weh und wirkt schnell.“ Botulinumtoxin-Behandlungen etwa gehörten in den Praxen der ästhetischen Chirurgie zum Tagesgeschäft.

Schönheit ist Frauensache

Nach wie vor sind es zum größten Teil Frauen, welche die Dienste der Schönheitschirurgen in Anspruch nehmen. Knapp 87 Prozent der Patienten, die bei DGÄPC-Ärzten in Behandlung waren, sind weiblich.

Neben der Faltenbehandlung sind es hauptsächlich drei Gründe, warum sich besonders verheiratete oder in fester Beziehung lebende Frauen im Durchschnittsalter von 41 Jahren in die Hände der Fachärzte für ästhetisch-plastische Chirurgie begeben: Brustvergrößerung mittels Implantat (18 Prozent der Operationen), Augenlidkorrektur (zehn Prozent) und Fettabsaugung (sieben Prozent).

Männer wollen schöne Augen

Bei Männern ist nach der DGÄPC-Statistik die Augenlidkorrektur die beliebteste Operation (13 Prozent). Danach folgen nicht etwa Kinnkorrekturen oder Stirnlifting, sondern die Behandlung der Gynäkomastie (vergrößerte männliche Brust) sowie die Intimkorrektur.

Die Hauptarbeit der Ärzte besteht laut Patientenbefragung nicht in der Behandlung, sondern in der Aufklärung. 49 Prozent der Frauen und Männer gaben an, zur Beratung in die Praxis gekommen zu sein. Nur 28 Prozent dagegen nahmen auch eine Behandlung in Anspruch. „Wir müssen uns mit den Menschen auseinandersetzen und gegebenenfalls auch von einer Behandlung abraten“, sagt Dr. Axmann.

DGÄPC-Präsident Dr. Sven von Saldern kritisiert deshalb Angebote, Schönheits-Operationen im Ausland vornehmen zu lassen. Problematisch sei es vor allem, wenn eine Agentur dazwischengeschaltet ist und vor der OP und vor einer umfassenden Beratung bereits Geld bezahlt wurde: Damit sinke die Wahrscheinlichkeit, dass der Patient sich vor dem Eingriff noch umentscheide – obwohl er zuvor nicht vom Behandler über mögliche Risiken der OP informiert war.