Hilfe bei Ekzemen
Ekzeme wie zum Beispiel Neurodermitis treten verstärkt bei Stress und besonderen Belastungen auf. Eine Doppelstrategie kann helfen.
Die Haut ist unser Schutzschild gegen Umwelteinflüsse wie Hitze oder Kälte, UV-Strahlen, Regen, Umweltgifte und aggressive Keime. Gleichzeitig ist sie ein wichtiges Kontaktorgan. Sie spürt, misst und meldet sofort an das Gehirn, was alles auf uns einwirkt – und ruft damit auch die Abwehrkräfte auf den Plan.
Außerdem zeigt die Haut unmittelbar an, wie es uns gerade ergeht: Ob wir müde und grau oder frisch und rosig, schreckensbleich oder rot vor Scham sind. Als „Spiegel der Seele“ lässt sie erkennen, was uns „unter die Haut geht“ oder auch mal „aus der Haut fahren“ lässt. Wenn es zu viel wird mit den Belastungen, dann „schlägt sie aus“ und neigt zu Ekzemen: mehr oder weniger auffälligen, unangenehmen Entzündungsreaktionen, die auch chronisch werden können.
Ekzeme sind weit verbreitet
Mediziner unterscheiden verschiedene Formen von Ekzemen: allergisch bedingte, irritativ-toxische oder endogene. Die endogenen Ekzeme beruhen auf inneren Ursachen und sind besonders häufig: Experten schätzen, dass bis zu 23 Prozent der Menschen in Deutschland an Neurodermitis leiden. Die Erkrankung wird auch als „atopisches Ekzem“ bezeichnet. Neurodermitis gilt als Musterbeispiel psychosomatischer Hauterkrankungen – sie tritt oft schon in der frühen Kindheit in Schüben mit quälendem Juckreiz auf.
Die genauen Ursachen des meist chronisch verlaufenden Hautleidens sind nicht bekannt. Neben einer erblichen Veranlagung spielen Auslöser wie Stress oder allergische Reaktionen eine Rolle. Deshalb geht man von einer Fehlsteuerung des Immunsystems aus. Denn auf besondere Belastungen reagieren sowohl die Nerven als auch unser Hormon- und Immunsystem mit einem komplizierten Anpassungsmechanismus, der aus der Balance geraten kann. Bei der Hälfte der Betroffenen verschwindet die Neurodermitis bis zur Pubertät wieder. Allerdings bleiben sie lebenslang anfällig für allergische Erkrankungen.
„Hausfrauen“- und „Winter“-Ekzeme
Geschätzte 15 Prozent der Deutschen leiden an allergischen Reaktionen, die zum Beispiel durch Nahrungs- und Genussmittel, aber auch durch Medikamente oder bestimmte Kosmetika ausgelöst werden können. Die häufigste Allergie ist übrigens die Nickelallergie.
Irritativ-toxische Entzündungen entstehen durch bestimmte Schadstoffe oder auch physikalische Reize. Dazu zählt zum Beispiel das „Hausfrauen-Ekzem“, das durch bestimmte Wasch- und Putzmittel verursacht wird. Ähnliche Ekzeme können auch bei Friseuren durch den jahrelangen Umgang mit aggressiven Chemikalien auftreten. Das „Winter-Ekzem“ wird dagegen durch Kälte und trockene Heizungsluft ausgelöst.
Hilfe für die Haut
Weil Ekzeme zwar nicht heilbar, aber gut behandelbar sind, sollte man immer einen erfahrenen Hautarzt aufsuchen. Denn bei akuten Schüben leiden Betroffene nicht selten unter Schlafstörungen, verminderter Leistungsfähigkeit, Reizbarkeit und Niedergeschlagenheit. Je nach Art des Ausschlags wird der Arzt Salben, Cremes, Tabletten oder UV-Bestrahlung verschreiben.
Sehr wichtig ist außerdem die Basispflege der meist sehr trockenen, empfindlichen Haut auch zwischen den Krankheitsschüben. In der Apotheke gibt es speziell für atopische Ekzeme entwickelte Pflegeserien, die besonders reizarm sind. Bei akuten Schüben des Ekzems helfen spezielle Pflegeprodukte mit intensivierter Wirksamkeit. Sie können Hydrocortison enthalten, das die Entzündungsreaktion lindert, und sind ebenfalls freiverkäuflich in der Apotheke erhältlich.