Sing deinen Song – und bleib gesund

Fröhlich einen Song anzustimmen, ist nicht nur vergnüglich und gemeinsam im Chor gesellig. Singen stärkt außerdem Herz und Kreislauf und stabilisiert die Gesundheit.

Großaufnahmen einer singenden Frau mit Micro

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Vielen Menschen gilt Singen als out oder uncool. Sie haben Hemmungen, in der Öffentlichkeit loszuschmettern, und auch im Schoß der Familie ist gemeinsames Singen auf dem Rückzug. Doch bitte keine Scheu: Denn jeder selbst gesungene Song macht glücklich. Wer seine eigene Stimme zum Klingen bringt, steigert die Lebensfreude.

Wissenschaftliche Untersuchungen haben in den vergangenen Jahren immer wieder belegt, dass Singen vielfältige positive Effekte auf die Gesundheit hat. Experten empfehlen daher, die Alltagskultur des „heilenden“ Singens wieder mehr zu fördern. Denn auch wenn sich einige in der Familie wehren und so mancher Song etwas schief klingen mag – erwiesenermaßen verändert sich schon nach wenigen Liedern der Hormonspiegel im positiven Sinne: Der Stress fällt ab, und Glücksgefühle stellen sich ein.

Jeder Song senkt den Stresspegel

Dabei wirkt das Singen wie Meditation und Fitnesstraining zugleich. Denn durch Gesang wird im Körper ein Hormonmix aus Serotonin, Dopamin, Noradrenalin, Oxytocin und Endorphinen ausgeschüttet, der für Zufriedenheit und Harmonie sorgt.

Gleichzeitig senkt das Singen den Spiegel von Stresshormonen wie Testosteron und Cortisol. Wie ein leichtes Fitnesstraining wirkt das aktive Trällern: Es stärkt Herz und Kreislauf, da sich die Atmung verlangsamt und tiefer geht, das Zwerchfell aktiviert wird und die Bauchorgane massiert werden. Blutdruck, Herz-, und Atemrhythmus harmonisieren sich.

Singen verlängert das Leben

Außerdem scheint Singen sogar einen lebensverlängernden Einfluss zu haben. Schwedische Forscher untersuchten in den 1990er Jahren mehr als 12.000 Menschen aller Altersgruppen und entdeckten, dass Mitglieder von Chören und Gesangsgruppen eine deutlich höhere Lebenserwartung haben als Menschen, die nicht singen.

Das könnte auch daran liegen, dass Singen das Immunsystem stärkt, wie Wissenschaftler vom Institut für Musikpädagogik der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität in Frankfurt am Main 2004 entdeckten. Die Forscher untersuchten die Speichelproben von Kirchenchormitgliedern, die das Requiem von Mozart einstudierten. Nach der Chorprobe war die Anzahl der Immunglobuline A, die in den Schleimhäuten Krankheitserreger bekämpfen, stark gestiegen.

Hörten die Sänger Mozarts Musik dagegen nur vom Band, blieb die Anzahl der Antikörper unverändert. Schließlich weiß man, dass Singen in manchen Fällen auch wie ein Antidepressivum wirken kann. So kann es Menschen mit seelischen Problemen oder auch Demenzkranken helfen, wenn sie in der Gruppe ihre Lieblingssongs schmettern.