Blutdruckmessen – aber richtig
Bluthochdruck führt häufig zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Rund 50 Prozent der Schlaganfälle und Herzinfarkte gehen darauf zurück. Eine Behandlung des Bluthochdrucks mit einer Senkung um nur wenige Millimeter Hg kann das Risiko für diese Folgeerkrankungen wesentlich verringern. Daher ist es wichtig, die tatsächliche Höhe des Blutdrucks so genau wie möglich zu erfassen.
Bluthochdruck-Patienten sowie prinzipiell alle Menschen über 50 Jahre sollten ihren Blutdruck regelmäßig zu Hause messen. Zum Einsatz kommen dabei vor allem automatische Blutdruckmesssysteme, wie sie zunehmend auch in Krankenhäusern, Arztpraxen, Rehakliniken und Altenheimen verwendet werden. Falsches Messen stellt hierbei aber ein großes Problem dar. Beachtet man einige Regeln, ist die Blutdruckselbstmessung nicht schwer. Dazu zählen beispielsweise eine Messung in entspanntem Zustand im Sitzen sowie die richtige Größe der Blutdruckmanschette. Während bei der Gelegenheitsblutdruckmessung beim Arzt ein Blutdruckwert von kleiner als 140/90 mmHg als normal gilt, liegt der Grenzwert bei der Blutdruckselbstmessung bei 135/85 mmHg.
Blutdruck messen – darauf kommt es an
- Immer zur gleichen Zeit morgens und abends messen.
- Die Messung sollte erst nach fünf Minuten ruhigen Sitzens im entspannten Zustand stattfinden.
- Die Umgebung sollte ruhig sein, Beine nicht überkreuzen.
- Den zu messenden Arm auf den Tisch legen.
- Der Unterrand der Blutdruckmanschette eines Oberarmmessgeräts sollte 2,5 cm über der Ellenbeuge enden (Manschette in Herzhöhe).
- Auf die richtige Größe der Blutdruckmanschette ist dabei zu achten: Ist sie zu klein, wird ein zu hoher Blutdruckwert ermittelt.
- Bei der Messung mit einem Handgelenkblutdruckmessgerät ist unbedingt darauf zu achten, dass sich die Messmanschette in Herzhöhe befindet.
- Sind die Blutdruckwerte an beiden Armen unterschiedlich, gilt der höhere Blutdruckwert.
- Wiederholungsmessungen sollten frühestens nach einer halben Minute stattfinden. Empfohlen werden zwei Messungen hintereinander, wobei der zweite, in der Regel niedrigere Wert zählt.
- Bei Herzrhythmusstörungen ist zu prüfen, ob das eingesetzte Gerät verlässliche Werte liefert und daher verwendet werden kann.
- Es sollten nur validierte Blutdruckmessgeräte zum Einsatz kommen. Empfohlen werden vor allem Geräte, die das Prüfsiegel der Deutschen Hochdruckliga tragen.
Die richtig durchgeführte Blutdruckmessung im häuslichen Umfeld kann die Versorgungssituation wesentlich verbessern. Je genauere Werte dem Arzt vorliegen, umso effektiver kann er die Therapie gestalten. Zudem kann bislang unentdeckter Bluthochdruck rechtzeitig erkannt werden, wodurch sich das Risiko für Folgeerkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems verringern lässt.
Weitere Informationen zum Thema Blutdruckmessung und Bluthochdruck finden Interessierte auch im Patientenleitfaden Bluthochdruck unter https://www.hochdruckliga.de/patientenleitfaden.html