Jeder Vierte nimmt Medikamente nicht richtig ein

Jeweils etwa ein Viertel der Bevölkerung hat 2016 die Einnahme ihrer Medikamente vergessen oder Medikamente ohne Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker vorzeitig abgesetzt. Die Folgen können fatal sein.

Mehrere Tabletten auf einem glänzenden Untergrund.

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Viele Medikamente werden nicht konsequent nach den Vorgaben des Arztes eingenommen. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage des Deutschen Gesundheitsmonitors im vierten Quartal 2016. Das Marktforschungsunternehmen Nielsen führt diese Umfrage vierteljährlich im Auftrag des Bundesverbandes der Arzneimittel-Hersteller e.V. (BAH) durch.

Insbesondere bei Antibiotika ist eine eigenmächtige, vorzeitige Absetzung sehr gefährlich und sollte unbedingt vermieden werden. „Ein Antibiotikum sollte man immer strikt nach Anweisung des Arztes einnehmen“, sagt Dr. Elmar Kroth, Geschäftsführer Wissenschaft beim BAH. Das gelte auch dann noch, wenn die Krankheitssymptome schon abgeklungen seien. Nur bei einer ausreichend hohen Konzentration im Körper könne das Antibiotikum seine volle Wirkung entfalten. Nur dann sei die Wahrscheinlichkeit hoch, alle krank machenden Bakterien auch wirklich zu beseitigen, so Kroth.

Antibiotika niemals vorzeitig absetzen

Und: „Bei einer vorzeitigen Absetzung drohen nicht nur Komplikationen für die aktuelle Erkrankung. Auch die Gefahr, dass die Bakterien gegen das Antibiotikum resistent werden, das dann bei künftigen Erkrankungen nicht mehr wirkt, ist hoch“, ergänzt Kroth.

Laut Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO haben Antibiotika-Resistenzen in den letzten Jahren zugenommen. Wer Antibiotika nicht wie verordnet einnimmt, trägt zu dieser Entwicklung bei.

Was ist der Deutsche Gesundheitsmonitor?

Der Deutsche Gesundheitsmonitor des BAH besteht aus drei Modulen:

  • Der Deutsche Gesundheitsindex spiegelt als Kernstück regelmäßig die Antworten der deutschen Bevölkerung auf Fragen zur Gesundheit und zum allgemeinen Wohlbefinden wider.
  • Der Image-Monitor Gesundheitssystem bildet ebenfalls regelmäßig das Vertrauen der Bevölkerung in die Akteure des Gesundheitswesens ab.
  • Variierende Brennpunktthemen reflektieren die Meinung zu aktuellen Themen.

Weitere Informationen zum Deutschen Gesundheitsmonitor des BAH finden sich hier.