Homöopathie: So wirken Komplexmittel

Apothekerin oder Ärztin mit homöopathischem Arzneimittel

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Die Homöopathie erfreut sich großer Beliebtheit. Besonders einfach und stark nachgefragt ist die Anwendung der homöopathischen Komplexmittel, die aus mehreren Einzelmitteln bestehen.

Mehr als tausend so genannte Einzelmittel oder Ein-Wirkstoff-Präparate unterscheidet man in der Homöopathie. Die Auswahl und Anwendung der richtigen Verdünnung (Potenz) eines Wirkstoffes ist eine Wissenschaft für sich und erfordert eine entsprechende Ausbildung. Komplexmittel sind dagegen mehrere harmonisch aufeinander abgestimmte Einzelmittel, die gegen häufige Beschwerden wie zum Beispiel eine Halsentzündung oder Husten zum Einsatz kommen. Sie werden meist als Tropfen oder Tabletten in der Apotheke angeboten und sind sehr einfach anzuwenden.

Die Auswahl und Mischung dieser Mittel erfolgt nach ihrem Hauptanwendungsgebiet. So könnte zum Beispiel ein Komplexmittel gegen Erkältung zusammengesetzt sein aus den Einzelmitteln Aconitum, um die Erkältung frühzeitig zu stoppen, Pulsatilla gegen Husten und Schnupfen, Ferrum Phosphoricum gegen Fieber und Husten sowie Allium cepa gegen Schnupfen und Laufnase. Ein solches Komplexmittel wirkt also wie eine Art „Breitband-Homöopathikum“ gegen typische Leiden.

Punktgenau und praktisch

Die Mischung mehrerer Einzelmittel zu einem Komplex-Homöopathikum soll seine Wirksamkeit steigern und funktioniert ein wenig nach dem Gießkannenprinzip. Anhänger der klassischen Homöopathie stellen dagegen das Einzelmittel in den Mittelpunkt. In einem ausführlichen Erstgespräch beim Homöopathen werden die Beschwerden nicht isoliert betrachtet, sondern der einzelne Patient in seiner spezifischen Situation in den Blick genommen. Denn die Homöopathie geht davon aus, dass ein Krankheitssymptom eine Reaktion des Körpers auf Störursachen ist. Darum wird ganz individuell und punktgenau mit Hilfe des Symptomverzeichnisses (Repertorium) ein präzise passender Wirkstoff (Simile) in der richtigen Potenz herausgesucht.

Die Auswahl eines standardmäßigen Komplexmittels erfolgt dagegen nach dem Hauptbeschwerdebild wie in der Schulmedizin. Weil die Auswahl und Anwendung so einfach und zeitsparend ist, erfreuen sich Komplexmittel großer Beliebtheit bei Patienten wie Behandlern und zeigen gute Erfolge. Erhältlich sind sie in der Apotheke, wo übrigens auch ganz individuelle Einzelmittel-Mischungen für den Patienten zusammengestellt werden können.