Bluthochdruck: Gleicher Zielwert für alle

Neue europäische Leitlinien haben die Ziele der Hochdrucktherapie verändert. Nun gilt ein einheitlicher oberer Zielwert von 140 mmHg als Grenze für jedermann – bis auf wenige Ausnahmen.

Blutdruckmessgerät in Großaufnahmen.

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Einheitliche Zielwerte für den Blutdruck sind eine wichtige Neuerung der entsprechenden europäischen Leitlinien für Ärzte. Während zuvor je nach Risikogruppe verschiedene Ziele definiert wurden, gilt jetzt ein einheitlicher systolischer (oberer) Zielwert von 140 mmHg als Grenze für praktisch alle Menschen. Für den zweiten, so genannten diastolischen (unteren) Wert gilt: Er sollte generell unter 90 mmHg liegen.

Es gibt allerdings noch ein paar Ausnahmen:

– Bei Patienten mit Diabetes sollte ein diastolischer Druck zwischen 80 und 85 mmHg angestrebt werden.

– Bei älteren Patienten mit Bluthochdruck wird eine Reduktion auf Werte zwischen 140 und 150 mmHg empfohlen.

– Für Senioren mit Gebrechen sollte die individuelle Verträglichkeit der Medikamente den Ausschlag über die Zielwerte geben.

– Ein systolischer Blutdruckwert unter 130 mmHg ist bei Patienten mit Nierenerkrankung und begleitender erhöhter Eiweißausscheidung mit dem Urin zu erwägen.

Kombination mehrerer Wirkstoffe möglich

Die Experten unterstreichen: eine Blutdrucksenkung sei der wesentliche Faktor für die Risikoreduktion bei Patienten mit Bluthochdruck – unabhängig vom dafür verwendeten Medikament.

Das Leitlinienkapitel zur Pharmakotherapie enthält kaum Veränderungen gegenüber der früheren Fassung. Nach wie vor sind ACE-Hemmer, Angiotensinrezeptorblocker, Betablocker, Calciumantagonisten und Diuretika gleichberechtigt als Standardmedikamente genannt. Gemäß den Empfehlungen in den neuen Leitlinien kann die Therapie bei stark erhöhtem Druck oder hohem Kreislauf-Risiko von Anfang an mit einer Kombination aus mehreren Wirkstoffen erfolgen.