Sicherer Schutz vor Stechmücken
wird immer wichtiger

Klimawandel und Globalisierung begünstigen die Ausbreitung tropischer Mückenarten in Europa. Insbesondere die Asiatische Tigermücke ist bereits in einigen Teilen Deutschlands heimisch geworden. Weil damit die Gefahr zunimmt, dass Krankheitserreger übertragen werden, gewinnt der zuverlässige Schutz vor Stechmücken zunehmend an Bedeutung.
Sogenannte "invasive Stechmücken" entwickeln sich mehr und mehr zum Problem. Dabei handelt es sich um Arten, die ursprünglich in tropischen Regionen beheimatet sind – und dort gefährliche Erreger übertragen können. Vor allem infolge des Klimawandels, aber auch befördert durch die Globalisierung, breiten sich invasive Stechmücken inzwischen bis nach Mitteleuropa aus. Aus medizinischer Sicht sei insbesondere die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) hervorzuheben, sagt Prof. Jonas Schmidt-Chanasit: „Diese Art breitet sich zunehmend in Deutschland und anderen europäischen Ländern aus und ist nicht nur eine Plage, sondern auch ein wichtiger Überträger von Krankheitserregern wie dem Dengue- und dem Chikungunya-Virus.“
Ursprünglich in Südostasien beheimatet, habe sich die Tigermücke durch den internationalen Warenhandel weltweit verbreitet. „In Deutschland wurden die ersten Tigermückeneier 2007 in Baden-Württemberg gefunden. Heute ist von Freiburg bis hoch nach Frankfurt quasi alles voll mit Tigermücken. Aber auch in Berlin wurde sie schon nachgewiesen“, so der Virologe vom Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNITM) in Hamburg.
Bitte keine neuen Brutstätten schaffen
Um eine weitere Ausbreitung von invasiven Arten wie der Tigermücke zu bremsen, sind nach Ansicht von Schmidt-Chanasit gezielte Schutz- und Bekämpfungsstrategien erforderlich. Bewährt habe sich etwa die biologische Bekämpfung durch natürliche Fressfeinde und das Aussetzen steriler Männchen.
Bei der Reduzierung der Brutstätten sei auch die Bevölkerung gefragt: Es gelte, stehendes Wasser etwa in Regentonnen, Blumentopfuntersetzern oder Altreifen zu vermeiden, denn hier legen die Mücken ihre Eier ab. Darüber hinaus rät der Experte zu einem konsequenten Schutz vor Stechmücken. Im Folgenden finden Sie die wirksamsten Maßnahmen zur persönlichen Piks-Vorsorge.
Tipps zum Schutz vor Stechmücken
- Die richtige Kleidung tragen: In der Abenddämmerung sind Mücken besonders aktiv. Mit langärmeligen Shirts und langen Hosen reduzieren Sie die Angriffsfläche. Wählen Sie am besten helle Stoffe aus Leinen oder Baumwolle. Feste Schuhe schützen die Füße.
- Stehende Gewässer meiden: Seen, Teiche und Wassergräben werden von Mücken als Brutstätte genutzt. Dort treten die blutsaugenden Insekten oft in Schwärmen auf.
- Regelmäßig duschen: Mücken „fliegen“ auf Körperausdünstungen – von Schweißgeruch werden sie geradezu magisch angezogen.
- Keinen Mückennachwuchs heranzüchten: Mücken legen ihre Eier im Wasser ab. Wenn Sie im Garten oder auf dem Balkon keine Mücken züchten wollen, drehen Sie Gießkannen und andere Behältnisse nach Benutzung um – dann kann sich kein Wasser darin sammeln. Die Regentonne mit einem Insektenschutzgitter abdecken.
- Auch nachts auf Schutz vor Stechmücken achten: Ein Moskitonetz über dem Bett hält die Quälgeister fern. Falls eine Klimaanlage vorhanden ist, das Schlafzimmer möglichst kühl halten: Mücken werden bei niedrigeren Temperaturen stechfaul.
- Wirksame Mückenschutzmittel verwenden: Es gibt zahlreiche Mittel mit verschiedenen Wirkstoffen. Ganz aktuell hat die Stiftung Warentest zehn Präparate zur Mücken- und Zeckenabwehr getestet. Nur drei davon seien gut, sagen die Tester. Der Testsieger enthält den Wirkstoff DEET in einer Konzentration von 30 Prozent.
- Mückensprays richtig anwenden: Mückenschutzmittel werden nur auf der unbedeckten Haut angewendet – zum Beispiel im Nacken, an den Handgelenken oder Knöcheln. Beachten Sie die angegebene Schutzdauer. Falls Sie gleichzeitig Sonnencreme verwenden, tragen Sie diese etwa 30 Minuten vor dem Repellent auf.
Und wenn die Mücke trotzdem sticht? Dann lautet das oberste Gebot: nicht kratzen! Eine aufgekratzte Wunde könnte sich entzünden. Besser ist es, die Stelle rund um den Stich sanft zu klopfen. Außerdem können kühle Auflagen oder Salben den Juckreiz lindern. Falls es zu einer ungewöhnlich starken Schwellung, Fieber oder einer Entzündung kommt, sollte ärztlicher Rat eingeholt werden. Treten nach Fernreisen unklare Symptome auf, ist grundsätzlich ein Arztbesuch zu empfehlen.