Sicher Skifahren: Gutes Sehen
ist entscheidend

Die Wintersaison lockt Millionen Deutsche auf die Pisten. Wer sicher Skifahren möchte, darf die Bedeutung einer guten Sicht nicht unterschätzen. Viele Ski- und Snowboardfans gehen oft unnötige Risiken ein. Zusätzlich gefährden Sehdefizite die Sicherheit.
Selbstverschuldete Stürze sind die Hauptursache für Skiunfälle. Die hohe Verletzungsgefahr auf der Piste wird von vielen der rund 15 Millionen deutschen Ski- und Snowboardfahrer*innen unterschätzt. Sicher Skifahren geht besonders bei hohen Geschwindigkeiten und schwierigen Lichtverhältnissen nur bei optimaler Sicht.
Besonders sturzgefährdet sind fehlsichtige Wintersportler*innen. Etwa 40 Prozent von ihnen betreiben den Skisport ohne passende Sehkorrektur. Auch die „Tagesbrille“ ist keine sinnvolle Wahl, bei einem Bruch drohen Augenverletzungen. Geeignet sind dagegen Sportbrillen mit Korrektionsgläsern, Clip-in-Systeme – bei denen Korrektionseinsätze in die Sportbrille integriert werden – oder die Kombination aus Kontaktlinsen und Wintersportbrille. Diese Lösungen sind bruchfest, können Sehdefizite von -15 bis +15 Dioptrien korrigieren und gewährleisten optimalen Schutz und Komfort. Sportoptiker*innen bieten passgenaue Lösungen, die individuell auf die Bedürfnisse zugeschnitten sind.
Schnee, Kälte und Zugluft stellen große Herausforderungen dar für alle, die sicher Skifahren wollen
Schnee reflektiert bis zu 80 Prozent der UV-Strahlung. Ohne hochwertige Wintersportbrille mit UV-400-Schutz und einem umschließenden Polster drohen schmerzhafte Augenentzündungen oder langfristige Schäden. Zudem sind Blendungen und wechselnde Lichtverhältnisse eine Herausforderung. Auch Kälte, Zugluft und beschlagene Gläser schränken das Sehvermögen ein.
„Die eine perfekte Sportbrille gibt es leider nicht“, erklärt Kerstin Kruschinski vom Kuratorium Gutes Sehen e. V. „Die Wahl hängt immer von der Sportart und der Person ab.“ Flexible Modelle mit abnehmbaren Polstern, Kopfriemen, Clipsystemen und wechselbaren Frontscheiben sind jedoch ein praktikabler Kompromiss, um sicher Skifahren zu können. Sie lassen sich auch schnell von Winter- auf Sommerbetrieb umrüsten.
Sport-Skibrille oder Maskenbrille – welche passt besser?
Ski-Goggles, auch Maskenbrillen genannt, bieten bei jedem Wetter umfassenden Schutz. Sie bedecken ein Drittel des Gesichts, verhindern das Eindringen von Schnee, Eis und Zugluft und sitzen dank eines breiten Bands mit rutschhemmender Innengummierung sicher auf dem Helm. Ihre gebogenen Gläser sorgen für ein breites Blickfeld, während Belüftungssysteme und Antifog-Technologien das Beschlagen verhindern.
Sport-Skibrillen sind leichter und luftiger. Sie schützen vor Sonne und bieten eine gute Rundumsicht, sind jedoch weniger effektiv gegen Schnee und Wind und daher besser für mildes Wetter geeignet. Beide Varianten sollten zum Helm passen – diesen am besten zum Kauf mitnehmen. Für langen Fahrspaß hat Kerstin Kruschinski noch einige Pflegetipps parat: „Schnee sollte abgeschüttelt, Verunreinigungen sollten mit klarem Wasser entfernt werden. Die Gläser nur vorsichtig mit einem weichen Tuch abtupfen“, rät sie. „Besser ist es, die Brille an der Luft trocknen zu lassen, da die Antibeschlag-Beschichtung oft empfindlich ist.“ So bleibt die Brille lange in Topform, und man kann sicher Skifahren.
Dos and Don'ts – worauf beim Kauf von Skibrillen zu achten ist
- Auf effektiven UV-Schutz achten: 100 % UV-Schutz (UV-400-Kennzeichnung) schützt vor schädlicher UV-Strahlung.
- Robustes Material wählen: Polycarbonat-Gläser sind leicht, bruchsicher bis -40 Grad und äußerst robust. Fassungen aus Kunststoff sind ideal, da Metall bei Kälte Erfrierungen verursachen kann.
- Für optimale Sicht getönte Gläser einsetzen: Gelb (bei Nebel), helles Orange (für trübes Wetter, Dämmerung), Orange, Rotbraun (Blendschutz, bessere Wahrnehmung von Bodenwellen) und Grau (natürliche Farbwiedergabe) bei Blendempfindlichkeit. Empfohlene Tönungsstufen: Stufe 4 für Gletschertouren, Stufe 3 für Abfahrten. Mit Klicksystemen lassen sich die Gläser schnell an Lichtverhältnisse anpassen. Polarisierende Gläser reduzieren Blendungen und bieten kontrastreiche Fernsicht, sind aber nur für geübte Sportler*innen geeignet, da vereiste Stellen schlechter erkannt werden. Selbsttönende Gläser passen sich zwar wechselndem Licht an, werden bei starker UV-Strahlung jedoch sehr dunkel. Da sie Wärme zum Aufhellen brauchen, bleiben sie im Winter oft zu dunkel.
- Auf passenden Sitz und Komfort achten: Skisportbrillen bieten eine ergonomische Passform mit rutschfesten Bügeln, Nasenpads und einer Dichtung, die den Zwischenraum zum Gesicht abdichtet. Maskenbrillen sollten eng am Gesicht anliegen. Tipp: Mit einer Taschenlampe prüfen – wenn Licht durchdringt, schließt die Brille nicht dicht genug ab.
- Beschlagfreie Gläser bevorzugen: Innovative Belüftungssysteme, Doppelverglasung und Antifog-Beschichtungen verhindern das Beschlagen.
- Den Qualitätsstandard prüfen: Die CE-Kennzeichnung bestätigt die Einhaltung der EU-Qualitätsrichtlinien.