Reisen mit Kleinkindern: So gibt es
im Urlaub weniger Stress
Urlaub mit dem Nachwuchs kann eine wunderbare Erfahrung sein. Das Reisen mit Kleinkindern bringt aber auch Herausforderungen mit sich. So können etwa lange Autofahrten für Unruhe sorgen, Zeitverschiebungen den Schlafrhythmus stören und ein Sonnenbrand die Haut der Kleinen irritieren. Mit einer durchdachten Vorbereitung lassen sich solche Hürden meistern.
Damit Reisen mit Kleinkindern möglichst stressfrei verlaufen, sollte die Vorbereitung frühzeitig beginnen. "Besonders wichtig ist es, sich über die Reisedestination und die dortigen Gegebenheiten zu informieren", sagt Dr. Gebhard Buchal, Chefarzt Pädiatrie der DRK-Kinderklinik Siegen: "Gibt es eine ärztliche Versorgung vor Ort? Welche Hygienestandards sind gegeben? Gibt es klimatische Besonderheiten?" Das Klima am Reiseziel kann für das Wohlbefinden eine große Rolle spielen, extreme Hitze oder Kälte sind für Kinder oft schwer zu verkraften. Außerdem ist zu klären, ob besondere Impfungen wie zum Beispiel gegen Zecken oder Hepatitis A nötig sind.
Fest steht: Kurze Anfahrtswege und ein mildes Klima sind ideal für Kleinkinder. Nachtflüge oder Fahrten zur Schlafenszeit können helfen, Stress zu minimieren. Ein Hotel oder eine Ferienwohnung mit ausreichend Platz, Rückzugsmöglichkeiten sowie Vorhängen oder Rollos zur Verdunklung ist vorteilhaft. Auch die Telefonnummer eines Kinderarztes vor Ort kann im Ernstfall hilfreich sein. Und nicht zuletzt gilt: Falls ein Reisepass oder eine Auslandskrankenversicherung nötig sind, sollten diese frühzeitig organisiert werden.
Kindgerechte Reiseapotheke nicht vergessen
„Besonders im Urlaub können kleine Wehwehchen auftreten – sei es ein Magen-Darm-Infekt, eine Erkältung oder eine allergische Reaktion auf Insektenstiche“, weiß Gebhard Buchal. Daher gehört eine gut ausgestattete Reiseapotheke ins Gepäck, auch wenn diese nicht vom Kinderarzt rezeptiert werden kann. Fieber- und Schmerzmittel sollten genauso enthalten sein wie Nasentropfen (altersentsprechend), ein hautfreundliches Desinfektionsmittel sowie Mittel gegen Magen-Darm-Probleme (beispielsweise Elektrolytlösungen, Mittel gegen Blähungen oder Erbrechen). Ebenso wichtig sind ein Gel gegen Hautreizungen oder Insektenstiche, Pflaster, ein Fieberthermometer, die Zeckenzange und altersgerechter Sonnenschutz (LSF 30 oder 50).
„Falls das Kind regelmäßig Medikamente benötigt, sollten diese in ausreichender Menge mitgenommen werden“, so der Chefarzt. „Zudem ist es ratsam, sich im Vorfeld über die Einfuhrbestimmungen für Medikamente am Reiseziel zu informieren, da einige Länder strenge Vorschriften haben.“ Manche Arzneimittel dürfen nur mit einem ärztlichen Attest eingeführt werden. Ein Gespräch mit dem Kinderarzt und gegebenenfalls eine beglaubigte Übersetzung der Medikamentenliste können hier hilfreich sein.
Auf Reisen mit Kleinkindern heißt es: Cool bleiben
Viele Medikamente, insbesondere Säfte oder Zäpfchen, müssen kühl aufbewahrt werden. Eine kleine Kühltasche mit Kühlakkus oder spezielle Medikamenten-Kühltaschen mit langer Kühlwirkung können hier sehr sinnvoll sein. Alternativ gibt es auch Thermobehälter, die eine konstante Temperatur über mehrere Stunden halten. Wer mit dem Auto unterwegs ist, kann eine elektrische Kühlbox nutzen, die sich an den Zigarettenanzünder anschließen lässt. Zudem sollten Medikamente stets kindersicher verstaut werden, damit keine unbeabsichtigte Einnahme erfolgt.
Fest steht: Ob ans Meer, in die Berge oder ins Nachbarland – mit einer gut durchdachten Planung wird das Reisen mit Kleinkindern zu einer schönen und entspannten Erfahrung. Die richtige Reiseapotheke ist dabei ein wichtiger Bestandteil, um für alle Eventualitäten gewappnet zu sein. Wer außerdem auf eine kindgerechte Unterkunft, entspannte Reisezeiten und regelmäßige Pausen achtet, kann die gemeinsame Auszeit in vollen Zügen genießen.
