Massagen stärken Körper und Geist
Ein Zwicken im Nacken, eine Verspannung oder Schmerzen im Rücken machen sich im Alltag unangenehm bemerkbar. Bereits ein leichter Spannungsschmerz kann die Leistungsfähigkeit langfristig schmälern. Doch wie wird eine verspannte und verhärtete Muskulatur wieder geschmeidig? Sinnvoll kann es sein, sich unter kundige Hände zu legen und wohltuende Massagen zu genießen.
Anhaltender Stress am Arbeitsplatz oder im Familienalltag legt sich innerhalb kurzer Zeit auf die Muskulatur. Spannungsgefühle in Schultern und Nacken oder ein ziehender Schmerz im Rücken können die Folgen sein. Psychische Stressfolgen sind zudem eine gestörte Konzentration, Kopfschmerzen und innere Unruhe.
Wie können Massagen gegen Stress helfen?
Wer sich entspannt auf eine Massageliege legt und sich massieren lässt, profitiert einerseits von mehr Entspannung für Körper und Geist, gelösten Muskelverspannungen und angenehmer Stimulation des Nervensystems. Andererseits dient die Massage als „Me-Time“, in der die Probleme des Alltags in den Hintergrund rücken. Um den Stressabbau zu begünstigen, hilft eine atmosphärische Beleuchtung. Zudem kann im Hintergrund ruhige Musik erklingen, während Duftkerzen einen dezenten Wohlgeruch verströmen.
Auch zuhause lässt sich eine kleine Wellness-Ecke mit einer Massageliege einrichten. So kann man sich gemeinsam mit dem Partner oder der Familie massieren und die Entspannung direkt in den eigenen vier Wänden genießen. Das erspart nicht nur den Weg zu einem externen Ort, sondern schafft auch einen Rückzugsort, der jederzeit für eine kleine Auszeit genutzt werden kann. Eine regelmäßige Massage in dieser Umgebung hilft dabei, dem Alltagsstress effektiv zu entkommen und die Lebensqualität zu steigern.
Massagen können die geistige Klarheit fördern
Starker Stress führt nicht nur zu körperlichem Unwohlsein. Er kann durch physische und psychische Belastungen die geistige Aufnahmefähigkeit verringern – schließlich beeinträchtigt ein rotierendes Gedankenkarussell den klaren Verstand. Eine entspannende Massage lindert das Stressempfinden, indem sie den Fokus auf das eigene Innenleben legt. Während kräftige Hände die Muskulatur kneten, bleibt Zeit, sich mit den eigenen Gedanken und Gefühlen zu beschäftigen. Das macht den Kopf frei und verhilft zu geistiger Klarheit.
So wirkt sich Massage auf die Durchblutung aus
Die kraftvolle, reibende und streichende Berührung wirkt durchblutungsfördernd. Dementsprechend können regelmäßige Massagen dabei helfen, Durchblutungsstörungen zu behandeln, Selbstheilungskräfte des Körpers freizusetzen und Muskeln mit mehr Sauerstoff zu versorgen. Gleichzeitig fördern sie die Lymphdrainage, sodass Giftstoffe schneller aus dem Körper abtransportiert werden können. Die durchblutungsfördernde Wirkung regelmäßiger Massagen kann zudem mit einem positiven Nebeneffekt einhergehen: nämlich einer Verbesserung des Teints.
Warum können Massagen schmerzlindernd wirken?
Eine gute Massage übt gezielt wohldosierten Druck auf die Muskulatur aus. Dieser hilft gegen Spannungsschmerzen und trägt dazu bei, Verspannungen zu lösen. Gleichzeitig verbessern regelmäßige Massagen die Durchblutung, sodass Muskeln und Sehnen geschmeidiger werden. Dieser Effekt kann vorbeugend gegen Zerrungen und Verletzungen wirken. Insbesondere für Personen, die längerfristig einer körperlichen Belastung ausgesetzt sind, sind Massagetherapien daher eine sinnvolle Lösung.
Zum Teil können sie Schmerzen schneller und besser lindern als Schmerzmittel oder körperliche Übungen. Eine 2011 veröffentlichte Studie, die sich mit der Wirkung von Entspannungs- und Strukturmassagen beschäftigte, belegt diesen Schmerzlinderungseffekt. Laut den Studienergebnissen kann er bis zu einem halben Jahr anhalten.
Wer massiert wird, kann besser schlafen
Häufige Ursachen von Schlafmangel sind Stress und körperliche Schmerzen. Da Massagen diesen entgegenwirken, können sie sich langfristig positiv auf die Schlafqualität auswirken. Auch ihr entspannungsfördernder Effekt nimmt auf das Schlafvermögen Einfluss. Lösen sich Muskelverspannungen, scheinen die Glieder langsam schwer zu werden. Der Körper sinkt in einen Entspannungszustand, der sich innerhalb kurzer Zeit auf den Geist überträgt.
Wer gut schlafen möchte, um sein eigenes Wohlbefinden zu verbessern, sollte sich vorzugsweise am späten Nachmittag oder abends massieren lassen. Dadurch erhöht sich die Chance, dass das gelöste Körpergefühl bestehen bleibt, bis die Nachtruhe beginnt. Um neben der körperlichen Entspannung auch den Geist zur Ruhe zu bringen, empfiehlt es sich, Stress nach der Massage zu vermeiden. Ein warmes Schaumbad kann den Entspannungseffekt verlängern, da es sowohl stress- als auch kältebedingten Verspannungen der Muskeln vorbeugen kann. Sanfte Musik, Kerzenlicht und ätherische Öle verwöhnen nebenbei die Sinne, was die Psyche ebenfalls entlastet.
Wie können Massagen das Immunsystem stärken?
Eine Massage stimuliert das Lymphsystem, was die Entgiftung der Zellen begünstigt. Zusätzlich trägt der leichte bis kräftige Druck auf Haut und Muskeln dazu bei, dass körpereigene Botenstoffe produziert und aktiviert werden. Dazu gehört das sogenannte „Kuschelhormon“ Oxytocin, das einerseits das körperliche Wohlgefühl fördert und sich andererseits positiv auf die Stimmung auswirkt. Auch Endorphine werden durch Massagen freigesetzt, die wiederum beim schnelleren Abbau der Stresshormone im Körper helfen. 2010 kam eine US-amerikanische Studie zu dem Ergebnis, dass sich durch eine 45-minütige Massage mehr weiße Blutkörperchen bilden können. Die erhöhte Anzahl der körpereigenen Abwehrzellen stärkt das Immunsystem. Weiße Blutkörperchen, allen voran die sogenannten Fresszellen, können Bakterien, Viren und andere Erreger im Organismus aufspüren, erkennen und eliminieren. Dadurch sinkt das Risiko einer Infektion. Vornehmlich während der Erkältungssaison können Massagen somit einen prophylaktischen Zweck erfüllen.
Auch Entzündungen können durch eine gestärkte Immunabwehr schneller abheilen. Liegen chronische Entzündungsschmerzen vor, verhilft die Kraft der Berührung zumindest dazu, die Schmerzsymptome zu lindern. Dadurch eignet sich eine Massagetherapie auch für Personen, die an anhaltenden Gelenk- oder Nervenschmerzen leiden. Übrigens: Die Selbstmassage bringt die gleichen positiven Effekte mit sich wie eine klassische Massagebehandlung. Besonders Nacken, unterer Rücken und Beine können mit den eigenen Händen leicht erreicht und wohltuend massiert werden.