Neu im Impfkalender der STIKO: Impfung gegen Gürtelrose

Kleiner Piks – große Wirkung: Mit Impfungen kann man gefährlichen Infektionskrankheiten effektiv vorbeugen. Im soeben veröffentlichten Impfkalender 2019/20 empfiehlt die STIKO älteren Menschen auch eine Impfung gegen Gürtelrose. Die Impfung wird von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt.

Eine Spritze wird aufgezogen.

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Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut hat den neuen Impfkalender für 2019/20 veröffentlicht. Die wichtigste Neuerung: Die Experten empfehlen jetzt allen Menschen über 60 eine Impfung gegen Gürtelrose (Herpes zoster). Wichtig zur anstehenden Grippe-Saison: Gegen Grippe und Gürtelrose kann gleichzeitig bei einem Termin geimpft werden, sofern zum Schutz vor Grippe der saisonale Influenza-Standardimpfstoff verwendet wird.

Impfungen schützen vor gefährlichen Krankheitserregern, die schwere Schäden verursachen können. Deswegen sollten neben älteren Menschen vor allem Eltern unbedingt den Empfehlungen der STIKO folgen. Durch eine Impfrate von mittlerweile über 90 Prozent rückt die Ausrottung einiger schlimmer Infektionskrankheiten wie Masern in greifbare Nähe. Dafür muss aber möglichst früh mit der Immunisierung begonnen und die Impfung auch regelmäßig aufgefrischt werden. So erklärt sich die Häufung der Impfungen in den ersten 24 Lebensmonaten.

Welche Impfungen gibt es?

Mit zwei Monaten beginnt der Kinderarzt üblicherweise mit der Immunisierung gegen Polio (Kinderlähmung), Tetanus (Wundstarrkrampf), Diphtherie (Echter Krupphusten), Pertussis (Keuchhusten), Influenza (Grippe) und Hepatitis (Gelbsucht). Ab elf Monaten kann dann gegen Meningokokken (Hirnhautentzündung), Masern, Mumps, Röteln und Varizellen (Windpocken) geimpft werden. Im Einzelfall können noch weitere Impfungen zum Beispiel gegen Rotaviren nötig sein.

Die Impfungen in den ersten Lebensjahren schützen Kinder und Jugendliche zuverlässig vor teilweise lebensbedrohlichen Infektionen. Aber auch wenn der Mensch längst erwachsen ist, ist das Thema Schutzimpfungen immer noch wichtig. So müssen einige Impfungen in regelmäßigen Abständen aufgefrischt werden, damit man ein Leben lang vor den Erregern geschützt ist. Das gilt beispielsweise für die Tetanus-Impfung.

Auch Senioren brauchen Schutz

Gerade für Senioren ist es wichtig, auf einen vollständigen Impfschutz zu achten. Denn mit dem Älterwerden sinken die körpereigenen Abwehrkräfte, und es steigt die Gefahr, sich eine Infektion einzufangen. Im Alter verlaufen Infektionskrankheiten oftmals besonders schwer – vor allem, wenn eine Grunderkrankung wie Diabetes oder Asthma vorliegt. Dieses Risiko sollten Senioren nicht eingehen.

Alle Personen ab 60 Jahren sollten sich jährlich gegen die saisonale Virusgrippe (Influenza) impfen lassen. Ebenfalls wichtig für Ältere ist der Schutz vor Pneumokokken: Diese Bakterien können Infektionen wie Mittelohr-, Lungen- oder Hirnhautentzündungen auslösen. Die STIKO empfiehlt älteren Menschen auch eine Impfung gegen Gürtelrose.

Jede Impfung schützt auch die Mitmenschen

Impfungen schützen nicht nur den Einzelnen, sondern auch die Gemeinschaft: Wenn ein Großteil der Bevölkerung geimpft ist, kann sich ein Erreger nicht ausbreiten und zu Menschen vordringen, die nicht immun sind. Experten sprechen in diesem Zusammenhang von Herdenimmunität – ist eine ausreichend große Gruppe gegen einen Erreger immun, wird die Infektionskette unterbrochen. Im günstigsten Fall kann eine gefährliche Krankheit durch eine ausreichend hohe Impfrate in der Bevölkerung sogar ausgerottet werden.

Die Herdenimmunität ist auch deshalb wichtig, weil sie jene Mitmenschen vor Infektionen schützen kann, die nicht geimpft werden dürfen. Dazu zählen Schwangere, Menschen mit Immundefekt sowie AIDS- und Krebspatienten. Vor diesem Hintergrund wird deutlich: Jeder, der sich heute für eine Impfung entscheidet, schützt nicht nur sich selbst, sondern übernimmt auch Verantwortung gegenüber der Gesellschaft.