Frauen ab 40: Was stärkt
Körper und Seele?

Für Frauen ab 40 bringen die Wechseljahre Veränderungen mit sich.
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Für Frauen ab 40 beginnt eine neue Lebensphase mit vielen Veränderungen. Die hormonellen Umstellungen beeinflussen nicht nur die Fruchtbarkeit, sondern auch Energielevel, Stimmungslage, Gewicht, Schlaf und Hautbild. Mit einer ganzen Reihe von Maßnahmen können Frauen gegensteuern, um Körper und Psyche gleichermaßen zu stärken.

Körperliche Aktivität ist ein zentraler Pfeiler der Gesundheit – besonders für Frauen ab 40. Studien zeigen, dass regelmäßiger Sport nicht nur die Muskulatur stärkt und die Knochendichte erhält, sondern auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senkt und die Stimmung verbessert. Laut der repräsentativen GEDA-Studie im Rahmen des Gesundheitsmonitorings des RKI erfüllten 2015 immerhin 47,8 % der Frauen im Alter von 45 bis 64 Jahren die WHO-Empfehlung für aerobe Ausdaueraktivität von mindestens 150 Minuten pro Woche.

Dabei muss es nicht immer das Fitnessstudio sein: Schnelles Gehen, Radfahren, Schwimmen oder gezieltes Training zu Hause können schon ausreichen, um Kreislauf und Stoffwechsel zu aktivieren. Besonders effektiv sind Kombinationen aus Ausdauer- und Krafttraining, um Herz und Muskeln zu stärken und dem altersbedingten Muskelabbau entgegenzuwirken.

Ernährung: Weniger ist oft mehr – aber bitte nährstoffreich

Die Veränderungen im Hormonhaushalt bei Frauen ab 40 bringen häufig eine langsamere Stoffwechselrate mit sich. Viele berichten von plötzlicher Gewichtszunahme trotz unveränderter Ernährung. Statt radikaler Diäten sind ausgewogene, pflanzenbasierte Mahlzeiten zu empfehlen mit reichlich Gemüse, hochwertigen Proteinen, Ballaststoffen und gesunden Fetten. Der Verzicht auf stark verarbeitete Lebensmittel und Zucker sowie ein nur mäßiger Konsum von Alkohol wirken sich positiv auf Hautbild, Energielevel und Schlaf aus.

Besondere Aufmerksamkeit verdienen Kalzium und Vitamin D – zwei essenzielle Nährstoffe für die Knochengesundheit. Da das Risiko für Osteoporose in den Wechseljahren steigt, sollten Frauen ab 40 auf eine ausreichende Versorgung achten. Ebenso wichtig sind B-Vitamine, insbesondere B6 und B12, die an der Nervenfunktion und Blutbildung beteiligt sind.

Hormone im Wandel: Was passiert bei Frauen ab 40?

Viele körperliche und emotionale Veränderungen lassen sich auf hormonelle Schwankungen zurückführen, die in den Jahren vor der Menopause einsetzen. Die sogenannte Perimenopause kann sich in Form von Zyklusstörungen, Schlafproblemen, Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen oder Konzentrationsproblemen äußern. Diese Symptome sind individuell verschieden und werden häufig zunächst gar nicht mit hormonellen Ursachen in Verbindung gebracht.

Ein guter erster Schritt ist es, sich genauer über die hormonellen Übergangsphasen zu informieren – etwa über die natürlichen Veränderungen im weiblichen Körper. Unterschieden wird zwischen Prämenopause, Perimenopause und Postmenopause. Wer die in den jeweiligen Phasen typischen Beschwerden oder Symptome bei sich wiedererkennt, kann gezieltere Maßnahmen zur Linderung ergreifen – sei es mit Hilfe eines spezialisierten Gynäkologen, naturheilkundlicher Präparate oder einer pflanzlichen Hormontherapie.

Mentale Gesundheit: Der innere Kompass im Wandel

Neben körperlichen Symptomen erleben viele Frauen ab 40 auch eine Art seelische Neuausrichtung. Die eigenen Bedürfnisse rücken stärker in den Fokus – was durchaus mit innerer Unruhe, Zweifel oder Unzufriedenheit einhergehen kann. Hier hilft es, bewusst Raum für Reflexion und Selbstfürsorge zu schaffen: Coaching, Tagebuchschreiben, Gespräche mit Freundinnen oder auch psychologische Beratung können helfen, die innere Balance wiederzufinden.

Es ist wichtig, emotionale Schwankungen nicht nur als „Stimmungssache“ abzutun, sondern als ernstzunehmenden Teil der hormonellen und psychischen Veränderungen zu begreifen. Entspannungsverfahren wie Yoga, Meditation oder Achtsamkeitstraining können hier wertvolle Werkzeuge sein, ebenso wie ein strukturierter Alltag, ausreichend Schlaf und soziale Stabilität.

Schlaf: Reparaturzeit für Körper und Seele

Ab 40 klagen viele Frauen über zunehmende Schlafprobleme: seien es Ein- oder Durchschlafstörungen, nächtliche Schweißausbrüche oder frühes Erwachen. Der Schlaf wird leichter und weniger erholsam, was langfristig die körperliche und psychische Widerstandskraft schwächt. Hormonelle Veränderungen gelten als häufige Ursachen.

Gegenmaßnahmen können eine Verbesserung der Schlafhygiene umfassen (feste Zubettgehzeiten, kein Bildschirmlicht am Abend, angenehme Raumtemperatur), aber auch gezielte Unterstützung durch Heilpflanzen wie Baldrian, Passionsblume oder Melisse. Wer dauerhaft schlecht schläft, sollte das Thema ärztlich abklären – insbesondere wenn die Schlafstörungen mit Erschöpfung, Gereiztheit oder depressiven Verstimmungen einhergehen.

Haut, Haare, Bindegewebe: Äußere Zeichen des Wandels

Mit sinkendem Östrogenspiegel verändert sich auch das Erscheinungsbild: Die Haut wird trockener, verliert an Elastizität, Cellulite kann sichtbar werden, die Haare dünnen aus. Das ist kein Grund zur Panik, aber ein Anlass, Pflegeroutinen zu überdenken und gezielter auf regenerierende, feuchtigkeitsspendende und antioxidative Inhaltsstoffe zu setzen. Kollagen, Hyaluronsäure, Retinol oder Vitamin C können unterstützend wirken. Idealerweise kombinieren Frauen ab 40 die äußere mit innerer Pflege durch ausreichend Flüssigkeit und nährstoffreiche Ernährung.