Brandgefahr zur Weihnachtszeit: Beugen Sie vor!
Zur Weihnachtszeit steigt die Zahl der Wohnungsbrände dramatisch an. Denn schnell kann es passieren, dass ein Adventskranz oder der Tannenbaum Feuer fängt, dass die Lichterkette einen Kurzschluss verursacht oder der Fonduetopf plötzlich in Flammen steht. Doch Sie können einiges tun, um die Brandgefahr zur Weihnachtszeit zu minimieren. Wichtig ist außerdem das richtige Verhalten im Brandfall.
Dass die Brandgefahr zur Weihnachtszeit so hoch ist, liegt in erster Linie an der noch immer sehr beliebten Verwendung echter Kerzen auf Adventskränzen und Christbäumen. Verständlicherweise – elektrisches Licht ist einfach deutlich weniger stimmungsvoll. Doch Kerzen können plötzlich kippen oder überraschend schnell herunterbrennen, und dann stehen Tannenzweige innerhalb von Sekunden in Flammen. Um das zu verhindern, lautet die oberste Regel: Brennende Wachskerzen nie unbeaufsichtigt lassen. „Zudem sollten Kranz und Baum stabil an einem sicheren Standort mindestens 50 Zentimeter von weiteren brennbaren Gegenständen wie Gardinen oder Polstermöbeln entfernt stehen“, rät Janna Poll, Versicherungsexpertin von ERGO.
Am sichersten ist es jedoch, auf natürliche Flammen zu verzichten und stattdessen zum Beispiel LED-Echtwachskerzen oder elektrische Lichterketten mit dem Prüfsiegel GS zu verwenden. Dank der LED-Technologie brennen die Kerzen ohne offene Flamme, was die Brandgefahr zur Weihnachtszeit enorm verringert. Janna Poll empfiehlt zudem, Lichterketten regelmäßig auf Schäden zu überprüfen. Denn eine brüchige Isolierung und fehlende Lämpchen können schnell einen Kurzschluss und damit eventuell auch einen Brand zur Folge haben. „Wer viele Lichterketten hat, greift gerne zu Mehrfachsteckdosen. Doch Vorsicht, denn diese sind schnell überlastet und können ebenfalls in Flammen aufgehen. Daher gilt: keine Geräte, die viel Strom benötigen oder andere Steckdosenleisten anstecken und alles frei von Staub halten“, ergänzt Poll.
Brandgefahr am Herd
Ein deftiger Braten an Heiligabend oder der gesellige Fondue-Abend mit Freunden: Gutes und üppiges Essen gehört für viele Menschen zur Adventszeit einfach dazu. Doch auch in der Küche besteht häufig eine Brandgefahr. „Vor allem bei Öl oder Fett ist das Risiko für einen Brand und eine sogenannte Fettexplosion enorm“, warnt die Versicherungsexpertin. Daher gilt: niemals Wasser in heißes Fett oder Öl gießen und den angeschalteten Herd nicht aus den Augen lassen. Außerdem ist es sinnvoll, das Weihnachtschaos in der Küche während der Zubereitung so gering wie möglich zu halten und etwa Geschirrtücher, Küchenpapier und Verpackungen schnellstmöglich von der Arbeitsfläche zu entfernen.
Richtiges Verhalten im Brandfall
Kommt es zu einem Brand, ist eine schnelle Reaktion gefragt, um Schlimmeres zu verhindern. „Ein Rauchmelder warnt rechtzeitig und kann daher Leben retten. Er ist seit 2024 in allen Bundesländern in privaten Wohnräumen Pflicht“, betont Janna Poll. Wegen der erhöhten Brandgefahr zur Weihnachtszeit sind darüber hinaus einige weitere Sicherheitsvorkehrungen sinnvoll – wie etwa ein Eimer Wasser oder ein Feuerlöscher in Griffweite zu Adventskranz und Weihnachtsbaum.
Poll empfiehlt zudem, in der Küche eine Löschdecke speziell für Fettbrände parat zu haben, um ein mögliches Feuer schnell zu ersticken. Bei kleineren Flammen reicht es meist noch aus, einen Deckel auf Topf oder Pfanne zu legen. „Bewohner sollten sich jedoch bei allen Löschmaßnahmen nie selbst in Gefahr bringen“, so die Expertin. „Spätestens wenn andere Gegenstände in Flammen aufgehen und sich das Feuer ausbreitet, gilt es, umgehend die Wohnung zu verlassen und die Feuerwehr zu rufen.“