So liegen Sie richtig

Junge, hübsche Frau liegt fröhlich im Bett-

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Fast jeder Dritte kämpft hierzulande mit Schlafstörungen. Mit den richtigen Maßnahmen kommen Sie zur Ruhe.

Das Schlafbedürfnis ist individuell verschieden: Zwei Drittel der Erwachsenen brauchen sieben Stunden oder mehr. Nur eine Minderheit kommt auf die Dauer mit sechs Stunden oder weniger aus. Außerdem gibt es „Lerchen“, die morgens schon früh munter sind und dafür abends eher müde werden, und nachtaktive „Eulen“, die morgens spät in die Gänge kommen. Leider verträgt sich das moderne Arbeitsleben nur selten mit dem persönlichen, genetisch bedingten Bio-Rhythmus. Lerchen haben Probleme mit Spät-Schichten, Eulen stolpern morgens verschlafen ins Büro.

Auch wer mit Beruf und Familie viel um die Ohren hat, kann abends oft nur schlecht abschalten. Ständiger Schlafmangel bedeutet Raubbau an der Gesundheit: Er beeinträchtigt nicht nur Konzentration und Gedächtnis, sondern auch Stoffwechsel und Immunsystem – und begünstigt darüber hinaus Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Übergewicht.

Atemlos durch die Nacht

Ganz grob unterscheiden Mediziner drei Kategorien von Schlafstörungen: Bei einer Insomnie können Betroffene nicht ein- oder durchschlafen. Viele geraten durch ständigen Stress oder akute Sorgen in eine nächtliche Grübelfalle. Hier können veränderte Schlafgewohnheiten oft helfen. Nur in sechs Prozent der Fälle handelt es sich um eine behandlungsbedürftige Insomnie, hinter der sich organische oder psychiatrische Probleme verbergen. Dauern Schlafprobleme länger als einen Monat an, sollte man zum Arzt gehen.

Auch nächtliche Atemaussetzer (Schlafapnoe) stören die Nachtruhe und sollten mit dem Arzt besprochen werden. Für die Diagnose und Behandlung kann ein Aufenthalt im Schlaflabor notwendig sein.

Der dritten Gruppe von Betroffenen rauben Kribbeln und Ameisenlaufen in den Beinen den Schlaf: das Restless Legs Syndrom (RLS). Auch hier ist der Arzt gefragt, der die Diagnose stellen und eine Behandlung einleiten kann.

So schlafen Sie besser

Am Abend schwere Mahlzeiten und Alkohol meiden. Nudeln, Kartoffeln oder Reis mit etwas Gemüse sind bekömmlicher als Rohkost. Alkohol erleichtert zwar das Einschlafen, erschwert aber das Durchschlafen.

Rechtzeitig runterschalten. Zwei Stunden vor der Schlafenszeit keinen aufregenden TV-Film mehr sehen, keine Arbeiten mehr erledigen und keine Meinungsverschiedenheiten klären. Nette Rituale wie ein Abendspaziergang, Musik hören, ein Kräutertee oder ein Entspannungsbad erleichtern das Abschalten.

Im Schlafzimmer nur entspannen. Verbannen Sie den Fernseher und alle elektronischen Geräte aus dem Schlafzimmer. Wichtig sind außerdem eine gute Matratze, kühle Raumtemperatur (16 bis 18 Grad) und viel Frischluft. Das Schlafzimmer sollte natürlich ruhig und dunkel sein.

Der Grübelfalle entrinnen. Nehmen Sie Probleme nicht mit ins Bett. Wenn Sie nachts in Gedankenkreisen festhängen, sagen Sie „Stopp!“ Erinnern Sie sich an die schönen Erlebnisse der letzten Tage. Hilfreich sind auch Phantasiereisen an angenehme Orte.

Einschlafhilfen aus der Apotheke nutzen. Die schlaffördernde Wirkung der Baldrianwurzel wurde in vielen Studien nachgewiesen. Oft wird Baldrian auch mit anderen beruhigenden Heilpflanzen wie Hopfen, Melisse, Lavendel oder Passionsblume kombiniert. Ihr Apotheker berät Sie gern, welches Mittel in Ihrem Fall empfehlenswert ist.