Richtig handeln beim Fieberkrampf

Mutter behandelt Fieber

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Zuckt das fiebernde Kind am ganzen Körper, bekommen Eltern es mit der Angst zu tun. Doch keine Panik: Ein Fieberkrampf sieht viel schlimmer aus, als er ist. Etwa vier Prozent aller Kinder zwischen sechs Monaten und fünf Jahren erleiden einen oder mehrere Fieberkrämpfe. Ältere Kinder im Grundschulalter sind kaum betroffen.

Fieberkrampf entsteht, wenn die Körpertemperatur während einer Infektion oder durch Drei-Tage-Fieber rasch ansteigt. Dabei ist es möglich, dass der Krampf bei mäßigem Fieber von etwa 38,5 Grad Celsius auftritt.

Da bei jüngeren Kindern das zentrale Nervensystem noch nicht ausgereift ist, kommt es im kindlichen Gehirn unter Umständen leichter zu übersteigerten elektrischen Entladungen. Diese äußern sich dann in Krämpfen. Neben dem Alter spielen die Erbanlagen eine Rolle: Fieberkrämpfe kommen in einigen Familien gehäuft vor. Litten Eltern oder Geschwister darunter, haben Kinder ein höheres Risiko.

Oftmals einmaliges Vorkommen

Während eines Fieberkrampfes ist der kleine Patient für kurze Zeit nicht ansprechbar und zeigt keine Reaktionen. Typischerweise verdreht der Nachwuchs die Augen und der Körper wird steif oder beginnt zu zucken. Möglicherweise werden die Lippen blau. Innerhalb von ein bis drei Minuten geht ein unkomplizierter Fieberkampf vorüber. Die harmlose Variante dauert keine zehn Minuten.

Dann kehrt die normale Hautfarbe zurück, das Kind erlangt das Bewusstsein langsam wieder. Oft ist es dann erschöpft. Bei rund zwei Dritteln der betroffenen Babys und Kleinkinder kommt es zum Glück nur einmalig zu dem unheimlichen Ereignis. Es gibt aber Kinder, die mehrere Fieberkrämpfe durchmachen.

Behalten Sie die Nerven

Wichtig: Eltern sollten im Akutfall richtig und besonnen handeln. Behalten Sie die Nerven! Lockern Sie die Kleidung des Kindes und schützen Sie es während des Krampfs vor Verletzungen. Die Seitenlage verhindert, dass sich das Kind verschluckt, beispielsweise an Erbrochenem.

Tipp: Beobachten Sie, wie sich der Fieberkrampf äußert und wie lange er dauert. Dann kann der Kinderarzt später die Lage besser einschätzen. Er muss ermitteln, ob es sich um einen harmlosen oder komplizierten Fieberkrampf gehandelt hat. Die Ursachen eines komplizierten Fieberkrampfes erforscht der Kinderarzt dann in weiteren Untersuchungen.

Ein Fall für den Arzt

Tritt ein Fieberkrampf erstmalig auf, so sollten beunruhigte Eltern den Notarzt rufen. Grundsätzlich müssen Sie den Rettungsdienst verständigen, wenn ein Fieberkrampf länger als zehn Minuten anhält. Auch wenn der Krampf nach kürzester Zeit vorübergeht: Verständigen Sie im Nachhinein auf jeden Fall die nächste Kinderklinik oder einen Kinderarzt.

Der Arzt wird dem kleinen Patienten ein Notfall-Medikament verschreiben, das einen eventuell folgenden Fieberkrampf schnell unterbricht. Um weiteren Krämpfen vorzubeugen, senkt der Arzt das Fieber künftig ab etwa 38,5 Grad Celsius mit Medikamenten. Am besten lassen sich Eltern vom Arzt und Apotheker über geeignete Fiebermittel und ihren Einsatz beraten.