Medikamente auch im Ramadan einnehmen

Im Ramadan ist das Fasten für gläubige Muslime Pflicht. Auf die Einnahme ihrer Medikamente sollten sie aber nicht ohne Rücksprache mit dem Arzt verzichten.

Ein betender Moslem.

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Muslime sollten während des Ramadan nicht unbedacht die Einnahme ihrer Medikamente verschieben oder gar ganz darauf verzichten. Meistens lassen sich gesundheitliche Risiken durch eine Anpassung der Dosis vermeiden.

„Wer dauerhaft zu bestimmten Tageszeiten Medikamente einnehmen muss, sollte mit seinem Arzt oder Apotheker eine individuelle Lösung finden“, sagt Thomas Benkert, Vizepräsident der Bundesapothekerkammer. So ist es bei einigen Krankheiten möglich, die Medikamente ausnahmsweise nachts einzunehmen oder auf einen Arzneistoff auszuweichen, der seltener eingenommen werden muss.

Der Ramadan 2019 beginnt am 6. Mai

Der Fastenmonat beginnt in diesem Jahr am 6. Mai und endet am 5. Juni. Kranke Muslime müssen nach den religiösen Vorschriften des Korans nicht fasten. Viele möchten dies aber trotzdem tun.

Diabetiker sollten sich unbedingt dazu beraten lassen, wie sie ihre Medikamenteneinnahme auf die geänderten Zeiten der Nahrungsaufnahme abstimmen. Dazu gehört, dass sie mehrmals täglich die Blutzuckerwerte kontrollieren und auf die Symptome einer Über- bzw. Unterzuckerung achten. In Notfallsituationen erlaubt der Koran, das Fasten zu unterbrechen: Diabetiker sollten immer Traubenzucker bei sich haben, um Unterzuckerungen schnell beheben zu können.

Viele Medikamente sind auch während des Ramadan erlaubt

Die Verbote des Korans gelten nicht für alle Arzneiformen gleichermaßen: Die Anwendung von Dosiersprays oder Pulverinhalatoren gegen Asthma oder andere Lungenkrankheiten verstößt nicht gegen die Fastenregeln und ist deshalb auch im Ramadan erlaubt. Auch Salben und Augentropfen werden als zulässig angesehen, nicht aber Nasentropfen oder Zäpfchen.