Fluglärm kann krank machen

Flugzeuge über Städten erzeugen Lärmbelästigung

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Fluglärm belastet nicht nur geräuschempfindliche Ohren. Vor allem in der Nacht stellt das Getöse der Maschinen die gesamte Gesundheit auf eine harte Probe.

Nachts sollte der Mensch fest, friedlich und vor allem ungestört schlummern, damit sich Körper, Geist und Seele regenerieren können. Wird die Nachtruhe jedoch dauerhaft durch Lärm gestört, ist die Gesundheit ernsthaft in Gefahr. Vor allem laute Flugzeuge, die nachts über Wohngebiete hinweg donnern, bereiten Medizinern große Sorge. Aus diesem Grund fordert die Deutsche Herzstiftung ein striktes Nachtflugverbot – und zwar von 22 bis sechs Uhr.

Tagsüber quälend, nachts unerträglich

Schon tagsüber ist der Fluglärm vielerorts nicht zumutbar, beispielsweise in der Metropole Frankfurt am Main. Seit die neue Landebahn des dortigen Flughafens im Oktober 2011 in Betrieb genommen wurde, sind mehr als 300.000 Menschen allein in Frankfurt und der Rhein-Main-Region von früh morgens bis in die Nacht dem Lärm der Flugzeuge ausgesetzt, die in geringer Höhe ihre Häuser, aber auch Krankenhäuser, Schulen, Kitas und Kinderspielplätze überfliegen. Noch gravierender ist Fluglärm in der Nacht, weil dann die Erholungsphase fehlt, die für Körper und Seele unbedingt notwendig ist. Eine dauerhafte Lärmbelastung kann der Gesundheit auf vielfältige Weise schaden. Heute weiß man, dass Fluglärm unter anderem für die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, insbesondere Bluthochdruck, Herzinfarkt und Schlaganfall, sowie Depressionen mitverantwortlich ist.

Gefahr fürs Herz

Mittlerweile gibt es zahlreiche Studien, die den Zusammenhang zwischen Fluglärmbelastung und Herz-Kreislauf-Erkrankungen belegen. Eine deutliche Sprache sprechen beispielsweise folgende Studienergebnisse:
Bei Menschen, die einer Fluglärmbelastung von über 50 dB(A) ausgesetzt waren, erhöhte sich das Risiko eines Bluthochdrucks um 19 Prozent. Das ergaben Untersuchungen eines schwedischen Forscherteams an über 2000 Männern im Alter zwischen 35 und 56 Jahren über einen Zeitraum von zehn Jahren.
Einen deutlichen Zusammenhang zwischen Herzinfarkt-Sterblichkeit und Fluglärm hat eine Schweizer Studie nachgewiesen. Ihr zufolge besteht bei Menschen mit einer starken Fluglärmbelastung von über 60 dB(A) ein um 30 Prozent höheres Risiko, an einem Herzinfarkt zu sterben, als bei Personen, die einer Belastung von nur 45 dB(A) ausgesetzt sind.

Auf den Punkt gebracht

Sehr starker Lärm
* schädigt die Ohren
* führt zu Hörminderungen und Tinnitus
* löst körperliche Stressreaktionen aus
* kann Blutdruck und Herzfrequenz verändern