Diabetes kann die Blase schwächen

Frau hält Ihre Hände im Schritt

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Nicht nur Herz und Nieren, auch die Blase kann bei langjährigem Diabetes Schaden nehmen. Gute Zuckerwerte beugen vor.

Ein anhaltend erhöhter Blutzuckerspiegel schädigt mit der Zeit vor allem Blutgefäße und Nerven, das ist die Ursache der häufigen Folgeerkrankungen bei Diabetikern. Viele Zuckerpatienten bekommen langfristig auch Probleme mit der Blase – die meisten ahnen nicht, dass ein hoher Zuckerspiegel im Lauf der Jahre auch die Blasennerven angreifen kann.

In der Folge kommt es häufig zu einer überaktiven Blase: Die Blasenmuskulatur zieht sich spontan zusammen, obwohl das Hohlorgan noch längst nicht voll ist. Resultat ist plötzlicher, starker Harndrang – der Weg zur nächsten Toilette ist dann oft zu weit.

Erhöhtes Entzündungsrisiko

In anderen Fällen nimmt der Diabetiker lange Zeit gar nicht wahr, dass seine Blase nicht mehr richtig funktioniert: Er merkt aufgrund einer Nervenstörung nicht, dass die Blase sich immer mehr füllt, selbst wenn sie fast überläuft. Schließlich kommt es zur Überlaufinkontinenz – das prallvolle Organ kann sich nicht mehr aktiv entleeren, der Patient verliert ständig kleine Mengen Urin.

Oftmals bleibt bei Diabetikern nach dem Toilettengang ein kleiner Harnrest zurück. Damit ist ständig Urin vorhanden, der immer wieder einen Nährboden für Harnwegsinfekte bilden kann.

Unbehandelt können Blasenprobleme zu schwerer Inkontinenz führen. Ein normaler Blutzuckerspiegel ist der beste Schutz. Auch die Blasenschwäche bessert sich oft, wenn der Blutzucker gut eingestellt ist. Diabetiker sollten ihre Blasenfunktion im Auge behalten und bei den ersten Anzeichen einer Harnwegsinfektion zum Arzt gehen. Durch gezielte Untersuchungen kommt er dem Problem rechtzeitig auf die Spur und kann durch Medikamente für Entspannung sorgen.