Der Blutdruck muss runter

Blutdruckmessgerät

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Eine Senkung des Blutdrucks lohnt sich auch, wenn er nur leicht erhöht ist: Wie eine aktuelle Studie zeigt, lässt sich selbst dann das Schlaganfallrisiko deutlich vermindern.

Eigentlich ist die Sache klar: Menschen mit Bluthochdruck (Hypertonie) sollten vorsorglich alles tun, um ihren Blutdruck unter 140/90 mmHg zu senken – das lässt sich aus unzähligen Studien schließen. Diese Untersuchungen haben aber ein Manko: An ihnen nahmen überwiegend Hochrisikopatienten teil, die oft stark erhöhte Blutdruckwerte, eine bestehende Kreislauf-Erkrankung oder sogar beides hatten.

Die allermeisten Hypertoniker haben jedoch nur einen leicht erhöhten Blutdruck und noch kein Gefäßleiden. Ob bei diesen Menschen eine Blutdrucksenkung ebenfalls vor Schlaganfall oder Herzversagen schützen kann, war bisher nicht klar. Ein internationales Forscherteam um Dr. Johan Sundström von der Universität in Uppsala (Schweden) sichtete nun zahlreiche Studien – und wertete speziell die Einzeldaten von mehr als 15.000 Patienten mit nur leichter Hypertonie aus.

22 Prozent weniger Sterbefälle

Die ausgewählten Untersuchungsteilnehmer wurden unterschiedlich behandelt: Ein Teil bekam wirksame Medikamente zur Blutdrucksenkung, die Vergleichsgruppe ein wirkstofffreies Placebo. Im Vergleich zur Placebo-Gruppe kam es bei den effektiv behandelten Patienten zu 28 Prozent weniger Schlaganfällen, und sie erkrankten auch seltener an einer Herzschwäche.

Die Zahl der Todesfälle in der aktiven Behandlungsgruppe war um 22 Prozent geringer. Insgesamt, so die Studienautoren um Dr. Sundström, scheinen Patienten mit leichter Hypertonie in ähnlichem Maße von der Blutdrucksenkung zu profitieren wie Hochrisikopatienten.