Den Reizdarm beruhigen

Ich leide immer wieder unter Blähungen, Bauchkrämpfen, Völlegefühl, und auch Verstopfung oder Durchfall kommen öfter vor. Könnte das ein Reizdarm sein?

Illustration eines Magen-Darm-Trakts in Blauschattierungen

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Der Begriff Reizdarm ist eine Sammelbezeichnung für verschiedene Verdauungsstörungen wie vor allem die von Ihnen genannten. Dabei treten Bauchkrämpfe, Verstopfung, Durchfall oder Blähungen zusammen oder auch alleine über einen Zeitraum von mehreren Monaten auf. Die genaue Diagnose stellt der Arzt, nachdem er eine organische Erkrankung ausgeschlossen hat. Es handelt sich beim Reizdarm um eine rein funktionelle Störung – ernste Folgen für die Gesundheit sind nicht zu befürchten.

Bei moderaten Bauchbeschwerden entlasten manchmal schon einfache Hausmittel den Verdauungsapparat. Eine Wärmflasche, sanfte Bauchgymnastik oder auch der klassische Verdauungsspaziergang können entspannend und schmerzlindernd wirken. Zu den bewährten Heilkräutern bei Verdauungsproblemen zählen Kümmel und Pfefferminze. Ein Behandlungsversuch mit diesen beiden gut verträglichen Heilpflanzen ist ohne Bedenken über eine längere Zeit möglich.

Meiden Sie außerdem schwer verdauliche Kost wie fette Speisen, eiskalte Nahrungsmittel, Hülsenfrüchte, Kohl, Zwiebeln und Frittiertes. Statt wenige üppige Mahlzeiten nehmen Sie besser mehrere kleine zu sich, und lassen Sie sich Zeit beim Essen. Hektik und Hetze begünstigen Verdauungsprobleme. Auch der Verzicht auf kohlensäurehaltige Getränke ist empfehlenswert. 

Seelische Belastungen wie Angst, Überforderung oder Zeitdruck können den Darm aus dem Gleichgewicht bringen. Denn Bauch und Gehirn sind eng miteinander verbunden: Der Satz „Das ist mir auf die Verdauung geschlagen“ spiegelt genau dieses Zusammenspiel von Darm und Emotion wider. Gegen die jeweiligen Stressauslöser selbst kann man wenig machen, aber es wäre hilfreich, wenn Sie Techniken erlernen, mit denen Sie sich in einer solchen Situation entspannen oder gezielt ablenken können.