Demenz gibt es schon bei Kindern

Demenz kommt sogar schon bei Kindern vor.

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Der aktuelle Film „Still Alice – Mein Leben ohne gestern“ zeigt: Auch jüngere erkranken an Demenz. In seltenen Fällen trifft es sogar Kinder.

Beim Stichwort „Demenz“ denken wir automatisch an alte Menschen. Über den Gedächtnisschwund berichten alle Medien regelmäßig, und das Thema ist längst auch in Hollywood angekommen: „„Still Alice“ heißt ein aktueller, oskar-prämierter Kinofilm über die Erkrankung . Ein besonderer Film, denn die Hauptperson steht mitten im Leben und ist noch dazu Professorin – mit Anfang 50 erkrankt sie an der erblich bedingten, familiären Alzheimer-Form. Diese seltene Alzheimer-Variante zeichnet sich durch den vergleichsweise frühen Krankheitsbeginn aus, er liegt zwischen dem 30. und 60. Lebensjahr.

Eine besondere Form der Demenz kann sogar Kinder im Einschulungsalter treffen. Die „Kinderdemenz“ führt dazu, dass die Nervenzellen des Gehirns kontinuierlich absterben. Den betroffenen Kindern fällt es immer schwerer, dem Unterrichtsstoff zu folgen, und sie fangen an, das bereits Erlernte wieder zu vergessen. Zu Beginn ist das Kurzzeitgedächtnis betroffen, später kommen noch weitere Probleme hinzu, bis die Krankheit schließlich tödlich endet. Kaum ein Patient wird älter als 30 Jahre.

Nervenzellen sterben ab

Die Kinderdemenz ist eine Stoffwechselkrankheit: Eiweiß- und Fettablagerungen im Gehirn können nicht mehr richtig abgebaut werden, wodurch zusehends Nervenzellen absterben. Betroffene Kinder erblinden zunächst, leiden unter Epilepsie und verlieren dann zunehmend weitere kognitive und motorische Fähigkeiten. Die kaum erforschte Krankheit ist erblich bedingt und bedeutet eine immense Belastung für die betroffenen Familien. Der dramatische Verlauf der Kinderdemenz kann bisher weder verzögert noch gestoppt werden.

Die Webseite dasGehirn.info, ein gemeinsames Projekt der Hertie-Stiftung und der Neurowissenschaftlichen Gesellschaft, behandelt derzeit die Kinderdemenz als Sonderthema. Die anschauliche Aufmachung der Webseite lädt auch interessierte Laien dazu ein, sich mit diesem und weiteren Themen rund um das Gehirn zu befassen.